
Raus aus der Routine
Künstliche Intelligenz ebnet den Weg zur produktneutralen
Produktionsumgebung
Technologien rund um künstliche Intelligenz (KI) bereichern schon heute unseren Alltag.
Auch in der Robotik ist absehbar, dass sich mit KI neue Aufgabenstellungen automatisieren
lassen, ohne dass die Roboter dafür programmiert werden müssen.
I ist längst nicht die Antwort auf jedes
Problem. Der Programmieraufwand
kann kleiner, die Bedienung einfacher
und Prozesse flexibler werden. Entscheidend dabei
ist die Frage, was produziert werden soll. „Produktneutrale
Fertigungszellen“, wie es sie im
SmartProduction Center von KUKA bereits gibt,
sind, wie der Name schon sagt, sehr flexibel. So
können heute Autotüren und morgen Waschmaschinen
produziert werden. Produktionsanlagen
dieser Art lassen sich schnell und unkompliziert
auf neue Anforderungen umstellen.
Wenn viele Daten das richtige Muster ergeben
Produktionsmittel und Bauteile werden zunehmend
miteinander vernetzt: Das ist Industrie 4.0.
Künstliche Intelligenz hilft dabei, die so ermittelten
Daten effektiv zu nutzen. Die entsprechenden
Anwendungen benötigen dafür nicht nur Unmengen
von Daten, sondern vor allem die richtigen.
Also Smart Data statt Big Data.
72 AUTOMATION-GUIDE 2018
Der Vorteil für Unternehmen liegt auf der Hand:
nicht nur über Daten zu verfügen, sondern diese
auch zu nutzen. Dazu leiten die vernetzten Maschinen
und Roboter ihre Daten beispielsweise an eine
Software oder Cloudanwendung weiter. Aus der
Datenmenge identifizieren KI-Algorithmen
bestimmte Muster und Auffälligkeiten. Dadurch
werden allgemeine Informationen über den Produktionsprozess
gewonnen, etwa über Abläufe in
der täglichen Fertigung sowie über bevorstehende
Wartungsarbeiten. Mit dieser „Predictive Maintenance“
ist es möglich, drohende Störungen im
Vorfeld zu erkennen und deshalb gar nicht erst
entstehen zu lassen. Die große He rausforderung an
intelligente Maschinen besteht darin, Aufgaben zu
lösen, die nur schwer als mathematische Regeln zu
formulieren sind, wie zum Beispiel Spracherkennung
oder das Erkennen und Einordnen von
Bildern und Gesichtern.
Wie mit maschinellem Lernen produktneutral
gefertigt werden kann
Bisher waren Roboter
weitestgehend für
repetitive Anwendungen
prädestiniert. Sie
führen mit gleichbleibend
hoher Präzision
und Wiederholgenauigkeit
ihre vorgegebenen
Aufgaben aus.
K
ROBOTER WERDEN MOBIL
„Künstliche Intelligenz ermöglicht zunehmende Mobilität
und somit Flexibilität in der Fertigung: Das Werkstück
kommt nicht mehr zum Roboter, sondern der Roboter
zum Werkstück. Damit steigt der Anspruch, sodass
das System mithilfe von Sensoren und Kameras eine
Intelligenz für seine Umgebung entwickeln muss.“
Erich Schober, CEO KUKA CEE GmbH