
Gekommen, um zu bleiben
Eine Zeitreise durch den automatisierten Arbeitsmarkt
Jobkiller oder Jobmotor? Robotik- und Automatisierungslösungen erweitern ihren
personellen Einflussbereich bereits seit einigen Jahren und sorgen für kontroverse
Prognosen am Arbeitsmarkt. Wir haben die neuesten Erkenntnisse zusammengefasst.
Neugier statt Angst, Aufbruchstimmung,
aber auch Wissenslücken: So lässt sich das
Ergebnis einer aktuellen Umfrage zusammenfassen,
die die Robotic-Process-Automation-
Experten von Another Monday jetzt vorstellen.
Der Anbieter intelligenter Prozessautomatisierungslösungen
hatte die Markt- und Meinungsforscher
von YouGov beauftragt, die Einstellung
von Mitarbeitern in deutschen Büros gegenüber
Digitalisierung und Automatisierung zu erheben.
Ein zentrales Ergebnis: Knapp 80 Prozent der
Mitarbeiter von deutschen Großunternehmen
rechnen damit, dass digitale Technologien ihre
Arbeit in den nächsten fünf Jahren übernehmen
werden. Überraschend hierbei: Die meisten sehen
dieser Entwicklung keinesfalls besorgt entgegen.
72 Prozent der Befragten sind neugierig auf die
Veränderungen, die der digitale Wandel an ihrem
Arbeitsplatz mit sich bringt, und sehen sie als
Chance für ihre berufliche Weiterentwicklung.
108 AUTOMATION-GUIDE 2018
Erhöhter Beschäftigungsgrad
Deutschland liegt mit einer Roboterdichte von
309 Einheiten pro 10.000 Arbeitnehmern in der
Fertigungsindustrie weltweit auf Rang drei.
Gleichzeitig erreichte die Zahl der Beschäftigten
2017 mit rund 44 Millionen erwerbstätigen Personen
in Deutschland den höchsten Stand seit der
Wiedervereinigung. Laut der jüngsten Studie des
Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung
(ZEW) führte diese rasante Ausrüstung mit
Industrierobotern in den Betrieben zu einer positiven
Jobbilanz: Neben Aufgaben, die heute von
Maschinen erledigt werden, seien neue Tätigkeiten
für die Mitarbeiter entstanden.
„Die Ergebnisse der ZEW-Studie für den Arbeitsmarkt
bestätigen, was wir in den führenden Industrienationen
weltweit bei der Automation mit
Industrierobotern beobachten“, sagt Junji Tsuda,
Präsident der International Federation of Robotics.
„Die Modernisierung der Produktion führt dazu,
dass insbesondere gefährliche, gesundheitsschädigende
und monotone Arbeiten von Maschinen
THEORIE VERSUS PRAXIS
„Nur weil etwas theoretisch automatisiert werden kann, bedeutet
es nicht zwangsweise, dass es in der Praxis angesichts
wirtschaftlicher, rechtlicher, regulatorischer oder organisatorischer
Einschränkungen auch tatsächlich umsetzbar sein wird.“
Claudia Grabner, PwC Österreich