
Die London School of Economics (LSE) untersuchte
kürzlich in der Studie „Robots at Work“
den Einsatz von Industrierobotern zwischen 1993
und 2007 in 17 entwickelten Volkswirtschaften.
Auf einer Pressekonferenz der automatica 2018
von der Messe München fasste LSE-Forschungsleiter
Guy Michaels die wichtigsten Ergebnisse
zusammen: „Durch den Einsatz von Industrierobotern
hat sich die Produktivität der Arbeit um
rund 15 Prozent verbessert. Gleichzeitig sank der
Anteil gering qualifizierter Beschäftigung, und die
Löhne stiegen leicht an. Der Einsatz von Industrierobotern
zeigt keinen signifikanten Effekt auf
die Zahl der Beschäftigten insgesamt“, stellte Guy
Michaels fest.
Automatisierte Bedrohung
Ein anderes Bild vermittelt uns wiederum die aktuelle
PwC-Studie „Will robots really steal our jobs?
An international analysis of the potential long term
impact of automation“. Die Studie untersucht die
Auswirkungen von drei überlappenden Automatisierungswellen
bis zum Jahr 2030: Algorithmuswelle,
Augmentationswelle und Autonomiewelle.
Um die potenziellen Auswirkungen auf unterschiedliche
Branchen und nach Ausbildungsgrad
zu bewerten, wurden über 200.000 Arbeitnehmer
in 29 Ländern befragt. Das Ergebnis: Bis 2030
sollen 34 Prozent der österreichischen Arbeitsplätze
von Automatisierungsprozessen bedroht sein.
Drei Wellen: Von der automatisierten Kreditprüfung
bis hin zu selbstfahrenden Autos
Die Algorithmuswelle hat uns bereits erreicht
und bringt die Automatisierung strukturierter
Datenanalysen sowie einfacher digitaler Aufgaben
110 AUTOMATION-GUIDE 2018
mit sich, wie z. B. Kreditprüfung. Diese Innovationswelle
könnte bis in die frühen 2020er-Jahre
ausgereift sein.
Die Augmentationswelle ist ebenfalls bereits
angelaufen, wird aber voraussichtlich erst später in
den 2020ern ihre volle Wirkung entfalten. Im
Mittelpunkt der Augmentationswelle stehen die
Automatisierung von sich wiederholenden Tätigkeiten
und der Informationsaustausch sowie die
Weiterentwicklung von flugtauglichen Drohnen,