
individuell zugeschnittene Portalanlagen, die sich
auf Schienen langsam über die Bauteile schieben.
Die Nachteile sind dabei vielfältig: Die Anlagen
sind kostspielig, unflexibel, haben hohe Nebenzeiten
und daher eine geringe Produktivität.
Universell einsetzbarer mobiler Roboter
Der nun entwickelte mobile Roboter soll die
Flugzeugbauteile selbstständig anfahren und dort
alle notwendigen Arbeiten wie Messen, Fräsen,
Bohren und Fügen ausführen. Das System sei
universell einsetzbar und lasse sich schnell und
flexibel auf Formabweichungen, Produkt- sowie
Typveränderungen einstellen. Während bisherige
Roboter bei solchen Aufgaben an den hohen
Anforderungen der Luftfahrt in Sachen Genauigkeit
scheiterten, sei dies für den neuen Roboter
kein Problem, versprechen die Projektbeteiligten.
Denn: Die Abweichungen bei der Bearbeitung
würden nun bis zu 0,2 Millimeter betragen.
„Durch die langfristig angelegte, strategische
Kooperation zwischen Fraunhofer und Siemens
54 AUTOMATION-GUIDE 2018
wurde im Bereich Aerospace eine neue Benchmark
hinsichtlich der Präzision mobiler Sechs-
Achs-Industrieroboter gesetzt. Dieses System stellt
einen wichtigen Baustein im Digitalisierungs-
und Automatisierungsportfolio der Luftfahrtbranche
dar“, sagt Reimund Neugebauer, Präsident
der Fraunhofer-Gesellschaft. „Die intensive
Zusammenarbeit, die wir auch in anderen Themenfeldern
ausbauen wollen, wird sowohl eine
gemeinsame Vorlaufforschung als auch die Entwicklung
von Prototypen umfassen, um weitere
Impulse für den Ausbau der Digitalisierung und
Automation für den Wirtschaftsstandort Deutschland
zu geben.“
Automatisierte Prozesse im Flugzeugbau
„Siemens und das Fraunhofer IFAM wollen ihre
traditionell gute Zusammenarbeit auch in Zukunft
weiter ausbauen. Ein hervorragendes Beispiel dafür
Der von Siemens, Fraunhofer
und Partnern entwickelte mobile
Roboter soll Flugzeugbauteile
selbstständig anfahren und dort
alle notwendigen Arbeiten wie
Messen, Fräsen, Bohren und
Fügen ausführen.