
Alte PET-Flaschen für den 3D-Druck
Wie das Team berichtet, sei es mittlerweile
auch gelungen, PP-Zellulose-Kompositfäden
zu fertigen, die hervorragende mechanische
Eigenschaften haben und daher zum 3D-Druck
sehr robuster Gegenstände geeignet seien. Zander
und ihr Team arbeiten zudem an einem mobilen
Recycling-Trailer, mit dem entsprechend
aus gebildete Soldaten auch im Feld aus Kunststoff
abfällen neue 3D-Druckerfäden fertigen
könnten.
Doch nicht nur Forscher und Militär setzen auf
verstärktes Recycling. So will etwa der Getränkekonzern
Vöslauer Mineralwasser mit gutem
Beispiel vorangehen. Der langjährige Nachhaltigkeitspartner
der Altstoff Recycling Austria
AG (ARA) bekannte sich im Rahmen der EUKunststoffstrategie
als bislang erstes und einziges
österreichisches Unternehmen zu einem noch
höheren Einsatz von Rezyklat. Die freiwillige
Selbstverpflichtung beinhaltet eine Steigerung der
aktuellen 3.300 Tonnen rePET auf 5.500 Tonnen
rePET bis 2025. Der Abfüller wird dabei vom
österreichischen Unternehmen ALPLA, einem
weltweit führenden Produzenten von Kunststoffverpackungen,
unterstützt.
„Schon heute bestehen unsere PET-Flaschen bis
zu 70 Prozent aus Recyclingmaterial – diesen
Anteil erreicht kein anderer Getränkehersteller in
Österreich. Bis spätestens 2025 wollen wir unser
großes Ziel erreichen, jede Vöslauer PET-Flasche
aus 100 Prozent rePET herzustellen. Parallel dazu
arbeiten wir an neuen Verpackungslösungen und
forcieren die sehr erfolgreichen Glasmehr wegflaschen“,
erläutert Vöslauer-Geschäftsführer
Herbert Schlossnikl. „Der Vöslauer Unternehmensphilosophie
Der Getränkeproduzent
Vöslauer Mineralwasser
will in Sachen Recycling
mit gutem Beispiel
vorangehen.
88 UMWELTTECHNIK- & ENERGIE-GUIDE 2018/19
entsprechend ist dies für uns ein
logischer und konsequenter Schritt sowie eine
große Chance, die Zukunft der Kreislaufwirtschaft
aktiv mitzugestalten.“
Hohe Verwertungsquoten
„Die Kommission hat die Bedeutung des Einsatzes
von Rezyklaten richtigerweise erkannt. Denn
hohe Sammel- und Verwertungsquoten – wie wir
sie in Österreich seit Langem erzielen – sind ohne
eine entsprechende Nachfrage nach den gewonnenen
Sekundärrohstoffen zu wenig“, ergänzt ARAVorstand
Christoph Scharff. „Wir selbst haben
mit ARA Circular Design schon den entsprechenden
Leistungsbereich geschaffen, wo wir intensiv
mit Kunden, Verpackungsherstellern und Forschern
einerseits die Rezyklierbarkeit von Verpackungen
optimieren – ‚Design for Recycling‘ –,
andererseits gleichzeitig den Einsatz von Recyclingmaterial
signifikant steigern – ‚Design from
Recycling‘ –, und das bei voller Funktionalität
und Attraktivität der Verpackung. Der Vorstoß
von Vöslauer freut uns sehr.“