
Kerntechnologien Ko-Elektrolyse und
Methanisierung
Vonseiten der Montanuniversität Leoben sind an
dem Projekt der Lehrstuhl für Physikalische Chemie
und der Lehrstuhl für Verfahrenstechnik des
industriellen Umweltschutzes beteiligt. Weitere
Projektpartner unter der Projektleitung der AVL
List GmbH sind das Fraunhofer-Institut für Keramische
Technologien und Systeme (IKTS), das
Energieinstitut an der JKU Linz und die Prozess
Optimal CAP GmbH. Im Einzelnen sollen die
beiden Kerntechnologien Ko-Elektrolyse und
Methanisierung in einem Zehn-kWel-Gesamtsystem
als Funktionsträger gekoppelt und experimentell
auf Systemebene auf dem Prüfstand
validiert werden.
Doch auch anderweitig wird an der Effizienz von
Speichern gearbeitet. So haben Forscher kürzlich
ein integriertes System aus Solarzelle und Redox-
Flow-Batterie vorgestellt, das 14,1 Prozent des
einfallenden Sonnenlichts jederzeit zu nutzbarem
Strom macht. „Das ist der höchste gemeldete
Wert für ein integriertes solarelektrisches und
Akkusystem“, erklärt Song Jin, Chemieprofessor
an der University of Wisconsin-Madison. Solche
Lösungen könnten die Nutzung von Solarenergie
insbesondere abseits des Stromnetzes vorantreiben,
indem diese dann leichter nutzbar wird,
wenn auch Bedarf besteht.
Solarstrom effizient nutzen
Das Grundproblem an Solarstrom ist, dass die
Gewinnung bei Tag und Schönwetter erfolgt. Also
eigentlich dann, wenn der Bedarf nicht so groß
ist. Denn dieser steigt am Abend und an düsteren
Tagen schon allein wegen der Beleuchtung an. Es
bedarf also eines Stromspeichers. „Im Vergleich zu
getrennter Solarenergieumwandlung und elektrochemischen
Energiespeichern könnte die Kombination
der Funktionen in einem einzelnen, integrierten
Gerät ein effizienterer, skalierbarerer,
kompakterer und kosteneffizienterer Zugang zur
Solarenergienutzung sein“, so Jin. Ein solches
Kombigerät sei die neue Solar-Flow-Batterie.
Diese nutzt eine hocheffiziente Solarzelle, die der
Elektrotechnikprofessor Jr-Hau He von der King
Abdullah University of Science and Technology
bereitgestellt hat, und verbindet sie mit einer
Redox-Flow-Batterie. Die Solar-Flow-Batterie
kann so entweder direkt als Solarzelle genutzt
werden, ihren elektrochemischen Speicher aufladen
oder bei Bedarf aus dem Zwischenspeicher
Strom liefern. Die 14,1 Prozent Effizienz beziehen
sich darauf, wie viel des Sonnenlichts letztendlich
auch bei Nacht genutzt werden kann. Der Wert
46 UMWELTTECHNIK- & ENERGIE-GUIDE 2018/19