
ein sehr linearer Ressourcenfluss in einer Richtung.“
Sinnvoller wäre es, einen Nährstoffkreislauf
herzustellen, in dem die düngenden Elemente mit
dem Wasser wieder auf die Felder gelangen. Ein
solch nachhaltiger Zugang könnte speziell in
unterentwickelten Regionen auch die wirtschaftliche
2018/19 UMWELTTECHNIK- & ENERGIE-GUIDE 85
Unabhängigkeit fördern.
Dies belegt eine Studie, für die Guest und Kollegen
56 Großstädte auf allen Kontinenten untersucht
haben. Dabei haben sie Faktoren wie Transportwege,
Bevölkerungs- und Nutzlanddichte
sowie die Anforderungen von Nutzpflanzen
berücksichtigt. „In manchen Fällen kann
Ab wasser, dass zur Sicherheit behandelt wurde,
gleichzeitig zum Bewässern und Düngen dienen“,
so Studienleiter John Trimmer. Das gilt insbesondere
dann, wenn Ackerland nahe an Städten liegt,
wie es beispielsweise in Afrika oft der Fall ist. Ist
die Entfernung größer, müssten die Nährstoffe im
Wasser eigentlich konzentriert werden, damit sich
der Ansatz lohnt.
Recycling sorgt für wirtschaftliche Vorteile
In manchen Fällen könnten Nährstoffkreisläufe
massive wirtschaftliche Vorteile bringen. „Wenn die
gesamten Stickstoffressourcen in Kairos Abwässern
genutzt würden, könnte das Ägyptens Importe von
Stickstoffdüngern um rund die Hälfte senken“,
erklärt Trimmer. In Schwarzafrika wiederum könnten
kleinere Landwirte durch eine Abwassernutzung
Zugang zu wertvollen Düngern bekommen,
den sie normalerweise kaum hätten.
Auch in der Landwirtschaft finden sich zahlreiche vielversprechende
Ansätze für Recycling– etwa durch Nutzung
des Abwassers von Städten.