
2018/19 UMWELTTECHNIK- & ENERGIE-GUIDE 79
Fotos: Pixabay, Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency, StuartMiles/Freerangestock, Freepik
Die Importausgaben erreichten 2017 netto zwar
nicht die Werte von zehn bis 13 Milliarden Euro
der Hochpreisphase zwischen 2011 bis 2014.
„Aber auch ein Abfluss von rund acht Milliarden
Euro ist im Hinblick auf die Kaufkraft keine Kleinigkeit“,
weist Peter Traupmann auf die volkswirtschaftliche
Dimension hin. „Vereinfacht ausgedrückt:
Jede Österreicherin, jeder Österreicher –
vom Säugling bis zum Greis – zahlte im Jahr 2017
1.000 Euro für Energieimporte.“
Auf das Ergebnis der österreichischen Handelsbilanz
insgesamt haben die Ausgaben jedenfalls
maßgeblichen Einfluss. Diese wies im Jahr 2017
ein Defizit von 5,7 Milliarden Euro aus. Ohne die
Kosten für den Import von Erdöl, Erdölprodukten
und Erdgas (netto knapp sieben Milliarden
Euro) hätte Österreich bereits einen Überschuss
im Warenverkehr erzielt. Ein weiterer Vergleich
veranschaulicht die Dimension: Im Jahr 2017
lagen die Aufwendungen (netto) für den Energieimport
in etwa auf dem Niveau des im Tourismus
erwirtschafteten Überschusses (8,8 Milliarden
Euro, entsprechend der Position „Reiseverkehr“ in
der österreichischen Zahlungsbilanz).
Gebäudemodernisierung und fossilfreie
Heizsysteme gegen Kaufkraftabfluss
Ein wichtiger Hebel zur Verringerung von Energieimporten
liegt in der Modernisierung der
Heizsysteme. „Der Raumwärmebereich krankt
noch immer an einer Überdosis fossiler Energie,
auch wenn der Anteil erneuerbarer Heizsysteme
Die österreichischen Ausgaben für Energieimporte
entsprachen 2017 dem gesamten im Tourismus
erwirtschafteten Überschuss.