
… mit einer intelligenten Thermoprozesssteuerung zur energetischen Nutzung industrieller Abwärme für
Temperaturen von mehr als 1.000Grad Celsius entwickelt werden.
Überschussenergie nutzen
An der Weiterentwicklung der Speichertechnologien
wird dementsprechend mit Hochdruck
geforscht. Etwa durch die Montanuniversität
Leoben. Diese arbeitet mit Partnern aus Industrie
und Wissenschaft an neuen Speichermöglichkeiten
für Überschussenergie aus stark schwankenden,
regenerativen Energiequellen.
Während konventionelle Power-to-Gas-Systeme auf
der Elektrolyse von Wasser mit optional folgendem
Methanisierungsschritt basieren, ist das Ziel der
Forschung, die relativ junge Technologie der Ko-
Elektrolyse von CO2 und H2O in Festoxidzellen
(SOECs) mit der katalytischen Methanisierung zu
verbinden. Das FFG-Leitprojekt „HYDROMETHA“
verbindet die Hochtemperaturelektrolyse
von Kohlendioxid und Wasser mit der katalytischen
Methanisierung zur Erreichung eines hohen
elektrischen Gesamtwirkungsgrads. Mit Erhöhung
des Anteils an Strom aus stark schwankenden,
regenerativen Energiequellen wie Wind- und
Solarenergie ist ein dringender Bedarf an der
Speicherung von Überschussenergie gegeben, die
mit den heutigen Energiesystemen in nur sehr
eingeschränktem Ausmaß möglich ist. Mittels
Power-to-Gas-Verfahren kann erneuerbarer Strom
in Form von chemischen Energieträgern, typischerweise
Wasserstoff oder Methan, gespeichert
werden. Diese können als CO2-neutraler Brennstoff
verwendet oder bei Bedarf wieder rückverstromt
werden. Ein wesentlicher Vorteil von
Methan gegenüber Wasserstoff liegt laut den
beteiligten Forschern unter anderem in der bereits
großflächig verfügbaren Infrastruktur, da Methan
ohne Einschränkungen in das bestehende Erdgasnetz
gespeist, in gasbefeuerten Kraftwerken verstromt
sowie in Erdgasfahrzeugen als Treibstoff
verwendet werden kann.
2018/19 UMWELTTECHNIK- & ENERGIE-GUIDE 45