
Wirtschaftlich weniger interessant erscheint die
Nutzung von Abwasser in der Landwirtschaft
insbesondere für manche Metropolen in der westlichen
Welt. New York und Boston beispielsweise
sind so weit entfernt von Regionen intensiver
Landwirtschaft, dass sie keine guten Kandidaten
für die Umsetzung eines solchen Nährstoffkreislaufs
sind. Lohnen könnte sich das hingegen
für Chicago, das deutlich näher an den ausgedehnten
Farmländern des mittleren Westens
liegt.
Doch wie ist es um den Zustand von verschiedenen
Ökosystemen eigentlich bestellt? Antworten
hierauf soll nun die App REMAP liefern, die aus
Satellitenbildern eine Geländekarte erstellt und es
damit ermöglichen soll, den Zustand von Ökosystemen
wie Küsten und Flüssen einzuschätzen.
Mit der von Forschern der University of New
South Wales (UNSW) entwickelten Anwendung
soll beurteilt werden, ob bestimmte Regionen
umwelttechnisch gesehen gefährdet sind. Die
Karten sollen binnen Minuten kreiert werden.
Eine deutliche Beschleunigung gegenüber bisherigen
Ansätzen, bei denen üblicherweise Monate
vergingen, ehe der Zustand von Ökosystemen
festgestellt werden konnte.
Tiefe Einblicke in die Ökosysteme
Die erstellten aktuellen Karten würden Eingriffe
des Menschen über viele Jahre hinweg, Konzentrationspunkte
der Biodiversität und die Verletzlichkeit
von Ökosystemen zeigen. Die Gratissoftware
werde laut den App-Entwicklern bereits in
140 Ländern genutzt. Aktuell werde sie unter
anderem dafür eingesetzt, die Ökosysteme von
Myanmar zu überprüfen. Rund 40 Prozent des
Weltweit nahm das Thema
Recycling in den letzten
Jahren enorm Fahrt auf.
Landes sind von Wäldern bedeckt, die durch
Rodung gefährdet, aber dennoch intakter sind als
die meisten anderen auf der Welt. Die zweite
ökologisch wichtige Region sind die Mangrovenwälder
an den Küsten.
„Unser Ziel war es, Menschen die Möglichkeit zu
geben, zu kartieren, wie sich die Ökosysteme in
ihrer Umgebung verändern“, erklärt UNSWUmweltexperte
86 UMWELTTECHNIK- & ENERGIE-GUIDE 2018/19
Nicholas Murray, dessen Team die
App entwickelt hat. Es handle sich um ein selbstlernendes
System, das mit Karten der gerade
beobachteten Region gefüttert wird. Diese stammen
von Google Earth und den Landsat-Satelliten,
welche die Raumfahrtagentur NASA betreibt.
Nutzer würden die App anhand von Google-
Earth-Bildern über den Zustand bekannter