
2018/19 UMWELTTECHNIK- & ENERGIE-GUIDE 53
Fotos: Bitkom, Energie AG
wenn ein Notfall vorliegt, da dann der Stromverbrauch
vom gewohnten Schema abweicht. Allerdings
sind solche neuen Anwendungen derzeit
nur für eine kleine Minderheit Gründe, um sich
für Smart Meter zu interessieren: Gerade einmal
fünf Prozent finden die Notruf funktion interessant,
zwei Prozent das automatische Bestellen von
Verbrauchsmitteln.
Persönlicher Nutzen im Vordergrund
Wer sich nicht für Smart Meter interessiert, nennt
als Hauptgrund, dass er darin keinen Nutzen sieht
(42 Prozent). Mit Abstand folgen ein zu hoher
Preis (25 Prozent), grundsätzlich fehlendes Interesse
an Smart-Home-Anwendungen (23 Prozent)
und eine zu aufwendige Installation von Smart
Metern (22 Prozent). Sicherheitsbedenken spielen
dagegen eine untergeordnete Rolle: 14 Prozent
sorgen sich um den Missbrauch persönlicher
Daten, die bei der Smart-Meter-Nutzung anfallen,
neun Prozent fürchten Hacker-Angriffe über
die Geräte. Nur vier Prozent meinen, die Geräte
seien technisch nicht ausgereift. Rohleder: „Anbieter
und die Politik sind gefordert, die Anwendungsmöglichkeiten
von Smart Metern noch
besser zu vermitteln. Wenn Verbraucher keinen
persönlichen Nutzen durch die Geräte erkennen,
werden sie auch nicht eingesetzt.“
Energie AG Oberösterreich hat mehr als
500.000intelligente Stromzähler in Betrieb
Hierzulande zählt Oberösterreich zu den Vorreitern
in Sachen intelligenter Stromabzählung. Als
einziges Landesenergieversorgungsunternehmen
hat die Energie AG bereits Ende 2017 das 70-Prozent
Ziel des Gesetzgebers (IME-VO 2014) fristgerecht
erfüllt. Obwohl der Ausbau per Novelle
auf 95 Prozent bis Ende 2022 verschoben wurde,
will die Energie AG den Vollausbau schon bis
Ende 2019 abschließen.
Um Energieverschwendung zu vermeiden und damit
unsere Ressourcen zu schonen, setzen immer mehr
Länder, Regionen und Haushalte auf Smart Meter.