
Ökosysteme informieren. Darauf basierend analysiere
die App dann den Zustand von Ökosystemen
auf Bildern, die sie nicht kennt.
Das System lasse sich auf bestimmte Beobachtungen
hin drillen – etwa auf die Verschiebung von
Waldgrenzen. Diese würden durch Pfeile angezeigt.
Die relativ groben Google-Bilder sollen
dabei für das Training ausreichen. Anschließend
könne das System die weitaus höher aufgelösten
Landsat-Bilder beurteilen.
Wiederverwertung sorgt für gesicherten
Nachschub
Gerade das Thema Recycling spielt für Forscher
aktuell eine wichtige Rolle. Geht es etwa nach
dem U.S. Army Research Laboratory, soll Abfall
in Zukunft vor Problemen beim Nachschub
schützen. Ein Team um die Materialchemikerin
Nicole Zander setzt dabei auf alltäglichen Abfall
wie Getränkeflaschen, die per 3D-Drucker zu
dringend benötigten Ersatzteilen werden sollen.
Denn die Forscher konnten zeigen, dass geeignetes
recyceltes Polyethylenterephthalat (PET) als
Ausgangsmaterial für den 3D-Druck ebenso gut
genutzt werden kann wie kommerzielles Druckermaterial.
Das US-Militär setzt zunehmend auf 3D-Druck.
Doch solange die Drucker spezielle Kunststofffäden
als Rohstoff brauchen, stehen die Geräte
womöglich genau dann still, wenn sie eigentlich
am meisten bringen könnten – nämlich, wenn es
Probleme mit dem Materialnachschub gibt. „Im
Idealfall sollten Soldaten nicht auf den nächsten
Versorgungs-LKW warten müssen, um kritische
Ausrüstung zu bekommen“, erläutert Zander. „Sie
könnten stattdessen in die Kantine gehen, weggeworfene
Wasserflaschen, Milchkrüge, Schachteln
oder andere wiederverwertbare Materialien sammeln
und diese nutzen, um mit 3D-Druckern
Werkzeuge, Ersatzteile und andere Gadgets zu
fertigen.“
Daher habe sie sich mit Kollegen damit befasst,
was auf einer Basis vor Ort als Rohstoff zur Fertigung
von Ersatzteilen infrage komme. Dabei habe
sich gezeigt, dass reines Polypropylen (PP) oder
Polystyren nicht geeignet sei. Doch PET, wie es
beispielsweise in Getränkeflaschen zum Einsatz
kommt, liefere durch Recycling passende Fäden,
die ebenso robust und flexibel seien wie kommerziell
erhältliche Druckerfäden. Aus zehn Wasserflaschen
konnte das Team somit eine neue Fahrzeughalterung
für ein Funkgerät fertigen.
2018/19 UMWELTTECHNIK- & ENERGIE-GUIDE 87