
Herausforderung Klimawandel
Globale Erwärmung versetzt Österreich in Alarmbereitschaft
Ernteausfälle, Hitzewellen, Extremwetterereignisse, höhere Pollenbelastung und
neue invasive Insektenarten: Der Klimawandel findet statt und droht mit immer
drastischeren Konsequenzen.
Der am 8. Oktober vorgestellte Sonderbericht
des Intergovernmental Panel on Climate
Change (IPCC) zeigt ein alarmierendes
Zukunftsszenario: Entwickelt sich der Treibhausgasausstoß
unserer Gesellschaft im selben Tempo
weiter wie bisher, wird die durchschnittliche globale
Erwärmung um 1,5 Grad Celsius wahrscheinlich
gegen 2040 erreicht. Bei einer globalen Erwärmung
in diesem Ausmaß werden laut dem Bericht
schwerwiegende klimabedingte Risiken für
Gesundheit, Ökosysteme, Nahrungs- und Wasserversorgung,
menschliche Sicherheit und Wirtschaftswachstum
zunehmen und bei einer Erwärmung
auf zwei Grad Celsius weiter ansteigen.
„Wir sehen die gravierenden Konsequenzen einer
Erwärmung um ein Grad Celsius schon heute in
Form der Zunahme schwerwiegenderer Extremwettereignisse,
des Meeresspiegelanstiegs und der
Auswirkungen auf wichtige terrestrische und ozeanische
Ökosysteme“, erklärt Reinhard Mechler,
IPCC-Autor und Vorstand des österreichischen
Klimaforschungsnetzwerks Climate Change Centre
Austria (CCCA). „Die Forcierung der Klimaanpassung
wird zentral sein, um Klimafolgen
abzufedern und die Erreichung relevanter UNNachhaltigkeitsziele
70 UMWELTTECHNIK- & ENERGIE-GUIDE 2018/19
nicht zu gefährden.“
Österreich überdurchschnittlich
stark betroffen
Besonders in Österreich zeigt das veränderte
Klima bereits heute drastische Konsequenzen. Im
Sommer 2018 gab es in allen Landeshauptstädten
deutlich mehr Hitzetage mit einem Höchstwert
von mindestens 30 Grad als in einem durchschnittlichen
Sommer, Wien und Bregenz verzeichneten
mit 32 bzw. 16 Hitzewellentagen in
Folge einen neuen Rekord. In Wien gab es insgesamt
40 Tropennächte und damit mehr als in
jedem anderen Sommer seit Messbeginn. Aufgrund
seiner alpinen Lage wird Österreich auch in
Zukunft stärker vom Klimawandel betroffen sein
als der europäische Durchschnitt.
NEUE PERSPEKTIVEN
„Mit insgesamt 2,1Millionen Euro können wir 20Regionen in Österreich
das richtige Handwerkszeug geben, um sich individuell auf die Bedrohungen,
wie etwa Hitze oder Starkniederschlag, vorzubereiten, Fehlinvestitionen zu
vermeiden und rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu setzen.“
DI Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds