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 Führende Unternehmen der Kunststoff- und Recyclingbranche  
 erkundeten im Projekt RePETitio neue Wege, PET-Verpackungen  
 jenseits der PET-Flaschen im Wirtschaftskreislauf zu halten.  
 Die Möglichkeiten sind vielfältig, wie sich zeigte. 
 106 NEW BUSINESS • OBERÖSTERREICH | SEPTEMBER 2021 
 Fotos: Teufelberger (1), NGR (2) 
 D ie Forderung nach recyclingfähigen  
 Verpackungen  
 steigt und mit ihr auch das  
 Interesse an recyceltem Rohmaterial  
 aus PET-Getränkeflaschen.  
 Bisher waren vor allem die Faserindustrie, 
  die Folienindustrie sowie die Verpackungsindustrie  
 im Non-Food-Bereich  
 Hauptabnehmer von PET-Flocken, sogenannten  
 Flakes. 
 Bottle-to-Bottle-Recycling 
 Dank Weiterentwicklungen im Recyclingprozess  
 ist es mittlerweile auch möglich, 
  das Material so gut aufzubereiten,  
 dass es gefahrlos wieder für Lebensmittelverpackungen  
 wie z. B. PET-Flaschen  
 eingesetzt werden kann. Das sogenannte  
 Bottle-to-Bottle-Recycling hat an Bedeutung  
 gewonnen und damit die rPETRohstoffbasis  
 für andere Anwendungen  
 geschmälert. 
 Heiß begehrt 
 Die Recycling-Flakes aus PET-Getränke 
  aschen, die der Projektpartner Teufelberger  
 für seine PET-Umreifungsbänder  
 bereits seit 1997 als Rohstoff einsetzt,  
 sind mittlerweile auch in anderen Märkten  
 sehr begehrt. Ziel war deshalb, hochwertiges  
 rPET aus anderen Abfallfraktionen  
 zu gewinnen und für die Verarbeitung  
 zu Umreifungsbändern, Dosen  
 und Tiefziehteilen zugänglich zu machen. 
  Beim Recycling kamen ausschließlich  
 Anlagen und Ausrüstungen zum  
 Einsatz, die kommerziell aus PET-Flaschen  
 rPET-Granulate erzeugen. 
 Neue Quellen für hochwertiges rPET 
 Das zu verarbeitende Material bei den  
 ersten Testläufen stammte aus dem ARAHaushaltssammelsystem  
 und  ndet sich  
 typischerweise im „Gelben Sack“ bzw.  
 in der „Gelben Tonne“. Die verwendeten  
 spezi schen Materialfraktionen entstehen  
 als Sortierfraktion in automatischen  
 Sortieranlagen und beinhalten Teile, die  
 mittels Nah-Infrarot-Erkennung (NIR)  
 als PET erkannt werden– ausgenommen  
 PET-Getränke aschen. Eine farbliche  
 Unterscheidung wurde nicht vorgenommen. 
  Typische Teile dieser Fraktionen  
 sind Flaschen für Joghurtdrinks und  
 Schlagobers, braune oder gelbe Getränke 
  aschen, Speiseöl- und Essig aschen,  
 Waschmittelgebinde, Wurst-, Käse- und  
 Fleischverpackungen sowie Mehrschichtfolien  
 mit mehrheitlichem PETDesign4Recycling  
 ist gefragt 
 »Nun braucht es weitere Untersuchungen zur Effizienzsteigerung  
 beim Waschen und Shreddern, denn Etikettenklebstoffe  
 machen hier noch Probleme, da sie sich nicht  
 restlos ablösen. Design4Recycling ist gefragt.«  
    Ing. Thomas Pichler, geschäftsführender Gesellschafter NGR  
  
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 PET hat bei geringem Gewicht ein hohes Leistungspotenzial, wie es für sicherheitsrelevante  
  Anwendungen von Umreifungsbändern zur Transportsicherung von Gütern erforderlich ist.