INNOVATIVE INDUSTRIE • ENERGIE & UMWELT
14 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | MAI 2018
Fotos: Fraunhofer UMSICHT, Pixabay, Freepik
Nachbareinheit aufweisen würden. „Dies sollte zu einer
einfacheren und automatisierten Elektrizitätswirtschaft
führen, die Stabilität erhöhen und Datenschutzprobleme
lösen“, erläutert Ilo.
Die einzelnen LINKs würden sich wie Glieder in einer
Kette zusammenfügen, die je nach Anforderung miteinander
verknüpft oder getrennt betrieben werden könnten. Die
absolut notwendigen auszutauschenden Daten seien klar
de niert, daher entfalle die Notwendigkeit, große Datenmengen
auszutauschen. Als Folge teile jeder LINK nur ein
kleines Set von unbedingt nötigen elektrischen Daten mit
den Nachbareinheiten – die restliche Information werde
lokal verwendet. Der Datenschutz werde gestärkt und die
Gefahr von Cyberattacken von außen dadurch drastisch
verringert. In einem Modellversuch auf kleinerer Skala in
einer Testregion in Salzburg wurde bereits gezeigt, dass das
Konzept funktioniert. „Ein allmählicher Übergang vom
aktuellen System zur LINK-Lösung ist möglich, und wenn
wir den Schritt zur Energiewende machen wollen, sollten
wir jetzt beginnen“, erläuterte Ilo.
„HANDBREMSE“ LÖSEN UND LANGFRISTIG PLANEN
Langfristige Planbarkeit ist für Weinelt jedenfalls ausschlaggebend,
um die Herausforderungen der Energiezukunft
bereits jetzt anzugehen: „Wenn man die künstlich angezogene
Handbremse löst, muss man sich nicht fürchten. Man
muss die Netzunternehmen arbeiten lassen und die Rahmenbedingungen
müssen halten.“
Auch Fraunhofer UMSICHT widmete sich unlängst dem
Thema Energiesystem der Zukunft, gerade in Hinblick auf
den zunehmenden Anteil von Wind- und Solarstrom. Die
Abhängigkeit erneuerbarer Energien von Witterung und
Tageszeit führe zu kurzfristigen Schwankungen bei der
Einspeisung in die Stromnetze, und es gebe große saisonale
Unterschiede. Hinzu komme, dass Energiebedarf und
Energieproduktion vermehrt räumlich voneinander ent-
Eine Möglichkeit, ein stabiles Energiesystem aufzubauen und gleichzeitig
den zeitlichen und regionalen Stromausgleichsbedarfen zu
begegnen, sind sogenannte Sektorenkopplungstechnologien.