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MAI 2018 | NEW BUSINESS 29
vorab gar nicht mit den Mitarbeitern
gesprochen hat und das Angebot daher
am Bedarf vorbeigeht.“ Bei der Wahl des
BGF-Angebots gilt es, die Mitarbeiter zu
inspirieren, einen gesunden Arbeits- und
Lebensstil von Seiten der Führungsebene
authentisch vorzuleben und die Angebote
individuell an den einzelnen
Mitarbeiter anzupassen.
BGF muss nicht teuer sein
Zu wenig Wissen, fehlende personelle
Ressourcen und hoher zeitlicher Aufwand
sind die häu gsten Barrieren
für Unternehmen, sich auf die Thematik
einzulassen, wie eine Umfrage der
WKÖ und des Netzwerks Betriebliche
Gesundheitsförderung (BGF) zeigt. Jedem
Mitarbeiter die individuell richtige
Gesundheitsmaßnahme zu nanzieren,
wäre schlichtweg zu teuer. So
lautet eines der häu gsten Argumente,
warum sich Unternehmen – sehr oft
ist es der Mittelstand – gegen BGF entscheiden.
Dem hält Pachner mit einem
Beispiel entgegen: „Es können genauso
Kommunikationsprobleme oder
Arbeitsüberlastung sein, die die Gesundheit
des Mitarbeiters belasten. Da
fördert dann ein offenes – und kostenloses
– Gespräch mit dem Vorgesetzten
die Gesundheit weitaus mehr als ein
teurer Sportkurs.“
BGF verursacht jedenfalls nicht nur
Aufwand, sondern bringt auch großen
Nutzen für Beschäftige und das
Unternehmen: Motivation (68%) und
Was wirklich zählt
»Wirklich gesund und fit ist man nur dann, wenn man sich
am Arbeitsplatz wohlfühlt und wertgeschätzt wird.«
Harald Pachner, Leiter des GESU Instituts
INFO-BOX I
BGF rechnet sich
Pro Euro, der in BGF eingesetzt wird, ergeben
sich drei Euro an messbarem Nutzen,
so das Ergebnis einer groß angelegten
Studie in Holland, bei der 52 Prozent
aller Arbeitnehmer evaluiert wurden. Der
Nutzen ergibt sich einerseits aus verringerten
Krankheitskosten, andererseits
aber auch aus besserer wirtschaftlicher
Entwicklung aufgrund der besseren Gesundheit
der Mitarbeiter.