WIEN
Steigerung bei internationalen Firmenveranstaltungen,
-tagungen und Incentives
17 Prozent“, so Tourismusdirektor
Norbert Kettner. „Wie wichtig der Tagungs
und Kongresstourismus für Wien
ist, zeigt sich, wenn man dessen Anteil
am gesamten Nächtigungsaufkommen
Wiens berechnet. Der Anteil von Tagungen,
Kongressen und Incentives an Wiens
touristischem Erfolg 2017 macht 12 Prozent
aus, Wien verdankt ihnen somit
jede achte Gästenächtigung.“
Das Steueraufkommen aus Kongressen,
Tagungen und Incentives in Wien betrug
2017 321,37 Millionen Euro, davon gingen
210,46 Millionen Euro an den Bund,
39,18Millionen Euro an Wien, der Rest
teilt sich auf andere Bundesländer und
24 NEW BUSINESS • WIEN | MAI 2018
Gemeinden auf. Noch nie zuvor wurde
hier die 300-Millionen-Marke überschritten.
Basis für die Berechnung von Wertschöpfung
und steuerlichen Effekten ist
das von der Unternehmensberaterin und
Lehrbeauftragten an der Wirtschaftsuniversität
Wien Martina Stoff-Hochreiner
entwickelte sowie laufend aktualisierte
EVENT-MODEL-AUSTRIA.
Meiste Wertschöpfung: „Cashcow“
internationale Kongresse
„Die ‚Cashcow‘ unter den Tagungen sind
vor allem die internationalen Kongresse.
Seit Jahren sind sie der am stärksten
ausschlaggebende Faktor für das wirtschaftliche
Gesamtergebnis“, erklärt
Kettner. 2017 betrug ihr Anteil am gesamten
Tagungsaufkommen mit 20 Prozent
gerade mal ein Fünftel, doch repräsentiert
dieses Segment 51 Prozent aller
TeilnehmerInnen, 74 Prozent des Nächtigungsaufkommens
und 79 Prozent der
generierten Wertschöpfung. Auch der
Anteil an den Steuereinnahmen für Wien
schlägt bei internationalen Kongressen
mit 80 Prozent zu Buche. „Auf Basis dieser
Zahlen lässt sich klar erkennen: Der
Erfolg Wiens als Kongressmetropole
hängt stark von internationalen Kongressen
ab, und diese sind eng mit dem
Faktor Connectivity verbunden, der
Anbindung der Stadt an internationale
Luftverkehrswege. Mehr als drei Viertel
unserer Tagungsgäste – konkret sind es
76 Prozent – reisen auf dem Luftweg an,
bei den Feriengästen liegt der Anteil bei
42 Prozent“, erläutert Kettner.
Positiver Entscheid zur 3. Piste stärkt
Kongressstandort Wien
„Ich begrüße somit das Ende März erfolgte
Urteil des Bundesverwaltungsgerichts,
das mit einem positiven Entscheid
zur 3. Piste für den Flughafen Wien die
Tourismusdestination Wien insgesamt,
den Tagungsstandort im Besonderen
stärkt“, so Kettner. Zusammen mit dem
Flughafen Wien verfolgt der WienTourismus
seit Jahren eine Air-Service-Development
Strategie, die Direktverbindungen
nach Wien ausbauen und bestehende
Routen mit Potenzial weiter stärken
soll. „Entwickelt sich das touristische
Aufkommen wie geplant – 2020 wollen
wir die 18. Nächtigungsmillion erreichen
– führt am Bau der dritten Piste mittelfristig
kein Weg vorbei“, erklärt Kettner.
„Auch die mit 2018 erfolgte Halbierung
der Ticket-Abgabe unterstützt uns in
unserem Bestreben, Wien auf dem internationalen
Flugverkehrsmarkt zu positionieren
– eine gänzliche Abschaffung
dieser österreichischen Insellösung würde
mehr Fairness im gesamteuropäischen
Wettbewerb bringen“, so Kettner.