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16 NEW BUSINESS | MAI 2018
Fotos: Fotolia/MG
Die Auswirkungen von künstlicher Intelligenz und
Big Data auf die Radiologie wurden am European
Congress of Radiology (ECR) 2018 im Wiener Austria
Center heiß diskutiert. Dies ist auf das dramatische
Wachstum in diesem Bereich zurückzuführen, erkennbar
an einer steigenden Zahl an veröffentlichten
Studien und einer wachsenden Zahl von Forschern
und Unternehmen, die sich mit künstlicher Intelligenz
beschäftigen. Der Gesundheitstechnologieanbieter
Royal Philips zeigte auf dem Event etwa
seine jüngste Errungenschaft: den Magnetresonanztomografen
Philips’ Ingenia Elition 3.0T. Es ist die
nächste Generation modernster 3.0T- Systeme, die einen
schnelleren, intelligenteren und einfacheren Weg
zur sicheren Diagnose bieten. Der größte Vorteil für
Patienten: Durch die neuartige Beschleunigungs- und
Sensortechnologie lässt sich die Untersuchungszeit
um 50Prozent verkürzen, ohne auf konsistente und
qualitativ hochwertige Bilder verzichten zu müssen.
3D-Scans und künstliche Intelligenz
Das neue System wurde nicht nur unter Berücksichtigung
von Patientengesichtspunkten in seiner Architektur
verbessert, sondern nutzt auch neueste Tech-
D ie Digitalisierung stellt das Gesundheitswesen
auf den Kopf, das steht außer Frage.
Sie erlaubt es Ärzten, Krankenhäusern,
P egepersonal, Pharmaunternehmen, aber
auch Start-ups Gesundheit neu zu denken: Durch den
beschleunigten Austausch und die Vernetzung von
Patientendaten sind neue, innovative Therapieformen
möglich. Natürlich birgt die Digitalisierung der Medizin
auch Risiken– vor allem Cyberattacken bedrohen
national ebenso wie international den Gesundheitsmarkt,
der vom sensiblen Umgang mit Patientendaten abhängig
ist. Der Umgang mit Daten wird in den kommenden
Jahren den entscheidenden Unterschied machen: Nur
Unternehmen der Gesundheitsbranche, die neue Technologien
wie Big Data und künstliche Intelligenz verantwortungsvoll
einsetzen, werden im Wettbewerb
bestehen. Wenn dies passiert, können schwere Krankheiten
wesentlich früher erkannt, Millionen von Menschen
besser therapiert werden– und allein in Europa
die prognostizierten Gesundheits- und Folgekosten
binnen zehn Jahren um eine dreistellige Milliardensumme
gesenkt werden. „Der Weg hin zum groß ächigen
Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Medizin
ist schwierig, denn KI funktioniert nur auf Basis riesiger
Datenbestände– und die müssen zunächst konsequent
aufgebaut werden“, sagt Alexander Soukup, Senior Manager
im Bereich Management-Consulting bei PwC
Österreich. „Dennoch ist der potenzielle Nutzen von
künstlicher Intelligenz so gewaltig, dass es sich ohne
Zweifel lohnen wird, diesen Weg zu gehen.“
NEW BUSINESS hat sich umgeschaut, in welchen Feldern
der Gesundheitsbranche schon heute digitale Meilensteine
gesetzt werden konnten. VM
1KÜNSTLICHE INTELLIGENZ IN DER RADIOLOGIE:
Digitale MRT-Technologie für schnellere Behandlung