INNOVATIVE INDUSTRIE • ENERGIE & UMWELT
MAI 2018 | INNOVATIONS • NEW BUSINESS 05
Fotos: Pixabay
IM BEREICH ERNEUERBARE ENERGIEN IST
ÖSTERREICH ÜBERLEGEN
Gerade im Bereich erneuerbare Energien hat Österreich gegenüber
Deutschland und zahlreichen anderen europäischen
Nachbarländern einen wesentlichen Vorteil: Das Land pro tiert
von seiner natürlichen Ausstattung mit viel Wasserkraft. Dadurch
können die CO2-Emissionen niedrig gehalten werden,
ohne dass dafür so große Investitionen nötig wären wie in
anderen Ländern. Trotzdem ist Österreichs CO2-Ausstoß relativ
hoch – ein Problem, das die meisten entwickelten Volkswirtschaften
haben. Im Bereich „System Performance“ be ndet
sich Österreich deswegen mit 69,4 Prozent nur auf Platz 20.
Dieser Indikator misst den Fortschritt der Energiewende in
den Dimensionen Umwelt- und Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit
und Versorgungssicherheit. Das etwas schwächere Abschneiden
liegt zudem an Österreichs Abhängigkeit von Energieimporten.
Insgesamt pro tiert Österreich von seinem exiblen, emissionsarmen
Stromsystem. Darauf allein kann sich die Bundesrepublik
aber nicht verlassen. Die Ausgangslage für eine weitere
Senkung der Emissionen ist der Analyse zufolge gut, da
die Elektri zierung anderer Sektoren durch ein emissionsarmes
Stromsystem unterstützt wird. Der Vergleich mit anderen
Ländern zeigt: Diese Übergänge sind nicht einfach, sie erfordern
einen koordinierten Ansatz. Zur Orientierung könnten die
Länder Schweden und Norwegen (Plätze 1 und 2) als Vorbilder
dienen, die beide ebenfalls mit einer großen Menge an natürlichen
Ressourcen ausgestattet sind. VM
INFO-BOX
Über den Energy Transition Index
Der Energy Transition Index (ETI) wurde 2018 von McKinsey in
Zusammenarbeit mit dem Weltwirtschaftsforum zum ersten
Mal für 114 Länder erhoben. Ähnlich dem Energiewende-Index
Deutschland misst er anhand von 40 Indikatoren den jeweiligen
Status der Energiewende („System Performance“)
sowie die politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen
Ausgangsbedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung
(„Transition Readiness“).
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