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MAI 2018 | WIEN • NEW BUSINESS 37
neuer Kunde, Kauf auf Rechnung…) oder aber die Einwilligung
des abgefragten Kunden (der betroffenen
Person) notwendig. Als Verantwortlicher einer Datenverarbeitung
trifft die Unternehmen (von wenigen Ausnahmen
abgesehen) fortan die P icht, ein unternehmensinternes
Verzeichnis zu führen. Nach dem 25.5.2018
wird es zudem notwendig sein, den abgefragten Kunden
(betroffene Person) über die Abfrage seiner Daten zu
informieren bzw. diesen zustimmen zu lassen. Dies
kann auf unterschiedliche Weise (Datenschutzerklärung,
AGB, direkt im Zuge der Abfrage oder anderweitig)
erfolgen.
Welche innovativen Lösungen zur Betrugsprävention
können Sie empfehlen?
Durch den stetigen Anstieg an Onlinetransaktionen
und die zunehmende Digitalisierung treten auch vermehrt
Fälle von Identitätsdiebstahl und vorsätzlichem
Betrug auf. Immer mehr Unternehmen haben mit dieser
Thematik zu kämpfen und die Verhinderung von Betrugsfällen
rückt immer stärker in den Fokus. Besonders
stark betroffen sind dabei die Branchen E-Commerce
und Telekommunikation. Laut einer unserer aktuellen
Umfragen sind knapp 90 Prozent der Online- und Versandhändler
im DACH-Raum bereits mit Betrug oder
Betrugsversuchen konfrontiert worden. Die häu gsten
Betrugsformen sind dabei die Angabe gestohlener Zahlungsdaten
oder Identitätsdiebstahl. Betrugsversuche
können in vielen Fällen aber frühzeitig erkannt und
verhindert werden. Mit dem Fraud Prevention Kit stellen
wir Unternehmen ein einfaches und effektives Instrument
zur Betrugsbekämpfung zur Seite. In Echtzeit
überprüfen und analysieren wir anhand ausgewählter
Kriterien den Antrag des Käufers auf bekannte Betrugsmuster
und können ermitteln, ob es sich um einen möglichen
Betrugsversuch handelt oder nicht.
Welche speziellen Dienstleistungen & Lösungen halten
Sie für bestehende und zukünftige Kunden parat?
Die fortschreitende Digitalisierung verlangt auch nach
neuen digitalen Lösungen. So ist die Authenti zierung
von Personen ohne physischen Kontakt – beispielsweise
mittels webbasierter Videokonferenzen – ein aktuell
stark wachsender Trend in der DACH-Region. In Kooperation
mit der deutschen WebID Solutions GmbH
bietet wir eine Lösung an, die diesem Trend entspricht.
Kreditanfragen beispielsweise können mit Hilfe der
Video-Identi kation von CRIF innerhalb weniger Minuten
durchgeführt, entschieden, bewilligt und abgeschlossen
werden. Die Identi kation erfolgt dabei orts-
und zeitunabhängig via Smartphone, Tablet oder eines
anderen internetfähigen Endgerätes mit Webcam. Auch
Vertragsunterzeichnungen können dank der von WebID
Solutions neu eingeführten quali zierten elektronischen
Signatur (QES) nun online durchgeführt werden. Selbstverständlich
gibt es immer Luft nach oben: Aktuell
beschäftigen wir uns beispielsweise auch mit dem Thema
PSD2. Als eine der entscheidenden Neuerungen
bringt die Richtlinie eine Öffnung der Möglichkeiten
des Zugriffs auf Kontodaten. Bisher waren diese Informationen
den kontoführenden Banken vorbehalten,
nunmehr sind diese grundsätzlich verp ichtet, auch
Drittanbietern Zugang zu den technischen Infrastrukturdiensten
von Zahlungssystemen zu gewähren. Hier
kommen sogenannte „access to account“-Lösungen
(XS2A) ins Spiel, mit denen Zahlungsdienstleister Kontobewegungen
von Bankkunden monitoren und daraus
Informationen über deren Konsumverhalten und Kreditwürdigkeit
ableiten können. Als eine der führenden
Kreditauskunfteien Österreichs kann auch CRIF seinen
Kunden XS2A-Produkte zur Verfügung zu stellen.
Und auch das Thema Blockchain birgt spannendes
Potenzial. So hat eine von CRIF und dem Handelsverband
in Auftrag gegebene Studie des AIT – Austrian
Institute of Technology untersucht, wie die Technologie
hinter Bitcoin im Supply-Chain-Management eingesetzt
werden kann.
Wollen Sie uns etwas über den Geschäftsgang
berichten?
Im Jahr 2017 erwirtschaftete CRIF einen Gesamtertrag
von 511,2 Millionen Euro. Das Eigenkapital beläuft
sich derzeit auf 178,3 Millionen Euro. Die Mitarbeiterzahl
von CRIF ist in den Niederlassungen und Tochtergesellschaften
rund um den Globus auf über 4.400
gestiegen.
www.crif.at
CRIF – von den
Daten bis zum
digitalen Vertragsabschluss