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Eine Umfrage der Jobplattform karriere.at ergibt: Jeder dritte
Arbeitnehmer kann im Urlaub nicht völlig abschalten. Dabei
tun sich Führungskräfte leichter, nicht an ihren Job zu denken.
Erholung vom Job?
42 NEW BUSINESS | OKTOBER 2017
Foto: Pixabay
D ie Ferien sind vorbei, die
Arbeit hat uns wieder. Im
Urlaub abzuschalten und
sich aus der Routine auszuklinken,
fällt aber nicht allen leicht. Insgesamt
jeder dritte Arbeitnehmer kann
nämlich nur davon träumen, das Firmen-
Smartphone zur Seite zu legen und nicht
an den Job zu denken. Das ergab ein
Online-Stimmungsbild zum Ferienende
unter 522 karriere.at-Usern auf Arbeitnehmerseite.
Völlige Job-Abstinenz für viele
Teilnehmer nicht möglich
Rund die Hälfte der Voting-Teilnehmer
kann sich glücklich schätzen: 48 Prozent
geben nämlich an, im Urlaub gut abschalten
zu können und nicht an die
Arbeit zu denken. Weitere 20 Prozent
schaffen dies immerhin „meistens“ und
haben ihr Diensthandy nur für Notfälle
eingeschaltet. Insgesamt rund ein Drittel
kann oder will sich diesen Luxus nicht
gönnen: 20 Prozent der Befragten sagen,
dass ihnen das Abschalten schwerfällt.
Sie versuchen aber, keine Mails zu checken.
Dazu kommen zwölf Prozent, für
die völlige Job-Abstinenz gar nicht in
Frage kommt. Die gleiche Tendenz, aber
in stärkerer Ausprägung weist die Befragung
von 142 Usern auf Arbeitgeberseite
aus: Zwei von drei HR-Managern
und Führungskräften (64 Prozent) sagen,
im Urlaub völlig von der Arbeit abschalten
zu können. Sieben Prozent reagieren
auf Nachrichten oder Anrufe nur in
Notfällen. Knapp jeder fünfte Unternehmensvertreter
(19 Prozent) hat Probleme
mit dem völligen Ausklinken und muss
sich selbst disziplinieren. Nur zehn Prozent
der Befragten sagen: „Abschalten
ist bei meinem Job nicht drin.“
„Gleiches Recht auf ungestörten
Urlaub“
„Sind Führungskräfte im Urlaub, gibt
es meist klare Vertretungsregelungen
und oft auch einen konkreten Plan, was
während der Abwesenheit von wem
entschieden wird. Bei deren Mitarbeitern
ist dies oft nicht der Fall, das Tagesgeschäft
wirft aber häu g Probleme auf,
die nur einzelne Mitarbeiter lösen können“,
kommentiert Jürgen Smid, geschäftsführender
Gesellschafter von
karriere.at, das Umfrageergebnis. Da
Arbeitnehmer jedoch dasselbe Recht
auf ungestörten Urlaub haben wie die
Führungsebene, sollten die Übergaben
zwischen einzelnen Kollegen ernst genommen
werden. Smid: „Im Idealfall
wird bereits die Urlaubsplanung von
Kollegen gemeinsam erledigt und laufende
Projekte, aber auch die benötigen
Personalressourcen im Voraus mitgedacht.“
VM