INNOVATIVE INDUSTRIE
Die europäische Photonikindustrie hat aktuell starken Wind in den Segeln.
OKTOBER 2017 | INNOVATIONS • NEW BUSINESS 39
Knapp 80 Prozent der Industrie wollen künftig
mit Lichtwerkzeugen Fertigungskosten reduzieren.
Besonders wichtig sind den Industriemanagern
zudem Innovationschancen, die sich
aus der jüngsten Photonikforschung ergeben. So interessieren
sich 70 Prozent beispielsweise für optische Technologien,
mit denen sich neue Werkstoffe bearbeiten lassen. Der
Einsatz von Photonik sei eine Möglichkeit, sich als Vorreiter
der Branche zu positionieren und Wettbewerbsvorteile zu
sichern. Zu diesem Schluss kommt der LASER-World-Trendindex
2017 der Messe München.
Befragt nach den Anwendungsfeldern moderner Photonik,
seien den Fertigungsexperten die klassischen Stärken von
Lichtwerkzeugen wichtig, aber auch ganz neue Einsatzbereiche,
wie die Studienautoren betonen. Neben der Präzision
(91 Prozent) und dem Tempo (74 Prozent) werde die
energiesparende LED-Technik (80 Prozent) als wichtiges
Argument für die Verwendung von Photonik genannt.
Zudem würden optische Anwendungen den Weg für die
Industrie 4.0 bereiten. Bei der Planung einer smarten Fabrik
würden demnach 68 Prozent der Befragten zur Entlastung
der Mitarbeiter in der Fertigung auf Assistenzaufgaben
setzen, die mittels Photonik umgesetzt werden.
So könnten Mitarbeiter in der Fertigung beispielsweise im
laufenden Produktionsprozess unterstützt werden. Mit
einer optischen Fehlerkontrolle könnten Hochgeschwindigkeitskameras
winzigste Fehler in schnell ablaufenden Prozessen
aufdecken. Bildsysteme könnten wiederum Montageanleitungen
in Echtzeit zur Verfügung stellen, zudem
würden Arbeitsprozesse digital dokumentiert. Standards
wie USB 3.0 sollen zudem für eine rasche Übertragung der
industriellen Bilddaten sorgen. Denn auch hier setzen die
Hersteller auf die Photonik: Übertragen wird meist optisch
per Glasfaserkabel.
ZUSAMMENARBEIT MIT FACHBEREICHEN
Um die Photonik für den eigenen Betrieb besser nutzen zu
können, wünschen sich die Industriemanager neben einer
engeren Zusammenarbeit mit den eigenen Fachbereichen
(62 Prozent) vor allem den Austausch mit externen Experten.
Diese sollten ausdrücklich über Fachwissen beim Einsatz