STEIERMARK
26 NEW BUSINESS • STEIERMARK | OKTOBER 2017
Fotos: Lunghammer /TU Graz
schen Gleichstrom und Wechselstrom
entstehen, und erspart die
aufwendige Synchronisation der Frequenzen.“
Für die dafür erforderlichen
neuen Komponenten und Systeme
stehen allerdings bislang keine geeigneten
Testmethoden zur Verfügung.
Zusammen mit der TU Graz will das
AIT diese Lücke schließen. Durch
zahlreiche nationale und internationale
Projekte hat man sich in den vergangenen
Jahren bereits als Vorreiter
bei Hardware-in-the-Loop(HIL)-Tests
im Niederspannungsbereich etabliert.
Dabei werden reale Komponenten
in ein simuliertes Wechselstromnetz
eingekoppelt, um die Wechselwirkungen
zwischen Komponente und Netz
zu untersuchen. Nun will man dieses
Know-how auch auf Gleichstromnetze
übertragen. „Im Projekt wollen wir
die Grundlagen für die Entwicklung
von HIL-Tests für komplexe DC-Niederspannungsnetze
mit einer höheren
Anzahl an Schnittstellen und Applikationen
schaffen“, so Stöckl.
Top-Infrastruktur
In einem weiteren Schritt sollen die Erkenntnisse
aus dem Niederspannungsbereich
auch für die Mittel- und Hochspannungsebene
erschlossen werden.
Dabei werden die Synergien zwischen
den Projektpartnern voll ausgeschöpft
– denn mit dem SmartEST-Labor und
dem High Power Laboratory des AIT
sowie dem Nikola-Tesla-Labor der TU
Graz steht eine europaweit führende
Laborinfrastruktur für alle Spannungsebenen
zur Verfügung. Die Projektziele
gehen aber über rein technische
Aspekte hinaus, wie Stöckl anmerkt:
„Wichtig ist es vor allem auch, der Industrie
in Zukunft maßgeschneiderte
Methoden für die Validierung ihrer
neu entwickelten Produkte anbieten
zu können. Daher wollen wir die Hersteller
von leistungselektronischen
Komponenten für künftige DC-Netze
bereits in die Methodenentwicklung
einbeziehen.“ So sind im Rahmen des
Projekts unter anderem Stakeholder-
Workshops geplant, um den künftigen
Test- und Validierungsbedarf für die
neuen Komponenten und Netze zu erheben
und das erarbeitete Know-how
in die Industrie zu transferieren. MW
www.tugraz.at
An der TU Graz werden Gleichspannungsnetze geprüft.