1 funktionieren.
Fotos: Codeversity/heise (1), Felicitas Matern (2)
Medien ungeahntes Aktivierungspotenzial. Aus
Berieselung ohne Lerneffekt werden aktive
Lerninstrumente, die helfen, Wissen zu erwerben
und zu verankern. Werden passive Medienformen
mit interaktiven Elementen kombiniert
und angereichert, kann der Lernende noch
weiter aktiviert werden. Ob Coding-Samples,
Infografiken oder spezialisierte Microlearning-
Formate – gerade hier liegen die Stärken interaktiver
Systeme. Ebenso in der spielerischen
Vermittlung von Inhalten über Gamification als
Gegenentwurf zu verbissenem Büffeln: Vielfältige
Quizformate, direkte Verifikationsmodule
zur Überprüfung des Gelernten oder Lernchallenges
in der Gruppe – je mehr wir unser Wissen
spielerisch anwenden und verifizieren, desto
82 BILDUNG & KARRIERE-GUIDE 2021
Lernen sollte auf
allen Plattformen
und Endgeräten
Daniel Kalbeck
ist Gründer und Geschäftsführer von Codeversity.
Nähere Informationen finden Sie unter www.codeversity.com.
nachhaltiger der Lernerfolg.
KOLLABORATIVES LERNEN UND
PERSONAL-KNOWLEDGE-MANAGEMENT
Eines der zentralen Qualitätsmerkmale des
Unterrichts in der Klasse: das Lernen gemeinsam
mit anderen. Homeoffice und Remote
Working haben uns gezeigt, dass digitale
Zusammenarbeit mit entsprechenden Tools
funktioniert. Machen es Lernplattformen möglich,
Wissen gemeinsam in Kleingruppen zu
erwerben, zu teilen und zu überprüfen, wird
kollaboratives Lernen im Team auch digital
möglich. Das zweite didaktische Killerfeature
aus der analogen Welt: physische Bücher mit
eigenen Lesezeichen, farblichen Markierungen,
Notizen, individuellen Eselsbrücken, Kommentaren
und Fragen in persönliche Nachschlagewerke
und Wissensspeicher verwandeln. Bereits
ein Blick hilft, das Erlernte in Erinnerung zu
rufen und die Essenz des Gelernten, individuell
verdichtet, wieder persönlich abzurufen. Ist
Vergleichbares auch digital möglich, wird aus
der Lernplattform ein privates Knowledge-
Management-Tool. Können die Inhalte zwischen
Usern geteilt werden, ist die Grundlage für
Corporate-Knowledge-Management gelegt.
Alle genannten Bereiche sind bekannt, erprobt
und etabliert, werden jedoch viel zu selten
durchgängig umgesetzt. Nun liegt es an den
Anbietern und den Unternehmen, die Potenziale
zu nutzen, um nachhaltiges Lernen zu ermöglichen.
So könnten die radikalen Transformationsprozesse,
die aktuell stattfinden, tatsächlich
als Chance genutzt werden und eine neue Ära
des digitalen Lernens einläuten.
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