bleibt. 65 Prozent der Führungskräfte haben die
Möglichkeit, aus der Distanz zu arbeiten, bei
30 Prozent ist es aufgrund der Tätigkeit nicht
möglich, lediglich bei fünf Prozent wird dies
von der Organisation nicht zugelassen. Die
Covid-19-Krise hat eindeutig als Beschleuniger
gewirkt, wie ein Vergleich beweist. Zuvor wurden
15 Prozent der Arbeitszeit remote geleistet,
derzeit sind es 52 Prozent. Für die Zukunft
erwarten Führungskräfte, 39 Prozent ihrer
Arbeitszeit remote zu arbeiten, also bei Vollzeit
an zwei von fünf Arbeitstagen pro Woche.
54 Prozent der befragten Führungskräfte erwarten,
dass die Mitarbeitenden künftig verstärkt
von zu Hause aus arbeiten werden. Überdurchschnittlich
ist diese Einschätzung im oberen
Management (63 %). Homeoffice dürfte somit
Teil der Regelorganisation werden, und das
wirft unter anderem die Frage nach den Auswirkungen
auf das Teamgefüge auf. Eine Mehrheit
der Führungskräfte stimmt der Aussage „Die
meisten sind im Homeoffice lockerer, und der
20 BILDUNG & KARRIERE-GUIDE 2021
Umgang ist entspannter“ zu. Auf einer Skala
von eins bis vier (eins entspricht „stimme voll
und ganz zu“) erreicht diese einen Durchschnittswert
von 2,4 und liegt somit im positiven
Bereich. Dagegen wird dem Statement „Die
Stimmung im Team und das Teamgefüge haben
(im Homeoffice) gelitten“ mit einem Mittelwert
von 2,7 eher widersprochen. Diese beiden
Hypothesen stehen stellvertretend für ein Set an
Aussagen, welches das Verhältnis Homeoffice
und Teamgefüge beschreibt. Das Gesamtbild ist
klar: Homeoffice hat aus Sicht der Führungskräfte
keine negativen Auswirkungen auf die
sozialen Strukturen, sondern sorgt eher für eine
Verbesserung. Besonders positiv ist die Einschätzung
von Homeoffice laut dem Hernstein
Management Report im IT- und Telekom-
Bereich, überdurchschnittlich skeptisch hingegen
im Sozial- und Gesundheitssektor.
Der Wandel in der Arbeitswelt ist also nicht von
der Hand zu weisen. Die Pandemie hat die Entwicklung
zwar beschleunigt, aber nicht gestartet.
Sie war nur der Schubs, der dazu geführt
hat, dass manche Schritte vielleicht etwas
schneller getan wurden als geplant. Nun gilt es,
aus dem Stolpern herauszukommen und überlegt
voranzuschreiten.
INFO-BOX
Top-Ten-Zukunftskompetenzen im Überblick:
Leistungsbereitschaft
Kommunikationsfähigkeit
Bereitschaft, Neues zu lernen
Fähigkeit, mit unterschiedlichen Menschen
zusammenarbeiten zu können
Anpassungsfähigkeit
Konfl iktfähigkeit
Veränderungsbereitschaft / mentale
Flexibilität
Selbstmanagement
Kritikfähigkeit
Fairness
Fotos: Gerd Altmann/Pixabay (1), imh GmbH (2)
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