IMMER VORAUSDENKEN
Quality Austria ist für ihr Kursprogramm ständig auf der Suche nach
neuen Trendthemen. Die für Innovationen, Zertifizierungen und Qualität
zuständige Business-Developerin Anni Koubek verrät, auf welche
Kriterien bei der Kursgestaltung besonders großer Wert gelegt wird.
D
Die Arbeiten an einem neuen Kursprogramm
dauern länger, als man vielleicht vermuten würde:
Sie laufen rund ein Jahr. Bereits kurz nach
der Veröffentlichung der mehr als hundertseitigen
Ausgabe starten bereits die Themenfindung
und die peniblen Planungen für das folgende
Jahr. Alles muss perfekt sein. Es müssen rechtzeitig
Zukunftstrends eruiert, der Bedarf am
Markt erhoben, zugleich die Trainer qualifiziert
und eventuell noch zusätzliche rekrutiert werden,
um selbst eine Trendsetterrolle einzunehmen
und die Zukunft aktiv zu gestalten.
NICHTS IST IN STEIN GEMEISSELT
Zu einer vorausschauenden Planung gehört
aber auch, dass nichts in Stein gemeißelt ist.
Bereits zu Beginn der Pandemie konnten wir
zeigen, dass wir bei den Lernmethoden so
schnell und flexibel wie nie zuvor reagieren
können. Zu Beginn war ein rascher Umstieg auf
Onlinekurse essenziell. Als dann später Präsenzkurse
wieder möglich wurden, hatten sich in
einigen Bereichen die Kursteilnehmer bereits so
sehr an diese Lernform gewöhnt, dass wir diese
Form beibehalten haben. Zum einen hängt die
präferierte Methode der Kursteilnehmer davon
ab, ob jemand eher introvertiert oder extrovertiert
ist, zum anderen auch vom Kursthema
selbst. Wird lediglich Wissen vermittelt, sind
Onlinekurse eine gleichwertige Alternative. Um
ein bestimmtes Verhalten zu trainieren oder bei
Interaktion oder Kommunikation sind Präsenzkurse
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besser geeignet – auch wegen der informellen
Kommunikation während der Trainings.
Die Bedeutung von Blended Learning – also die
Kombination beider Lernmethoden während
einer Ausbildung – wird meiner Ansicht nach
weiter steigen.
Eine interessante Beobachtung haben wir auch
bei den sogenannten Inhouse-Trainings
gemacht. Diese Art von Seminaren, die in der
Regel von größeren Unternehmen gebucht
wird, findet direkt in den Betrieben statt. Das
hat den Vorteil, dass sie perfekt auf den Kontext
der jeweiligen Unternehmen zugeschnitten sind
und die Lerninhalte im Arbeitsleben gleich
umgesetzt werden können. Zugleich gibt es aber
auch Unternehmen, die großen Wert darauf
legen, dass bestimmte Schlüsselkräfte an öffentlichen
Trainings teilnehmen. Dadurch erfahren
sie, mit welchen Herausforderungen und Themen
andere Unternehmen gerade konfrontiert
sind, und alle Seiten können von der Interaktion
profitieren. Daher bin ich der festen Überzeugung,
dass in Zukunft öffentliche Trainings
und Inhouse-Trainings gleichermaßen gefragt
sein werden.
Auch beim Trainernetzwerk ist eine gute
Mischung ein wichtiger Erfolgsfaktor. Zum
einen braucht es Personen, die sehr viel Zeit mit
Trainings verbringen und exzellente didaktische
Fähigkeiten aufweisen. Zugleich setzen wir bei
Quality Austria auch auf freiberufliche Netzwerkpartner,
die in den unterschiedlichsten