Foto: Magenta Telekom/Marlena König
2021 BILDUNG & KARRIERE-GUIDE 27
SO WÄREN WIR BEIM THEMA TALENTMANAGEMENT
ANGELANGT. WELCHEN STELLENWERT
HAT DIE WEITERENTWICKLUNG
DER ARBEITSKRÄFTE BEI T-SYSTEMS?
Einen sehr hohen. Ich mag elitäres Talentmanagement
nicht. Für mich ist jeder und jede ein
Talent. Wir haben einen sehr guten Recruiting-
Prozess. Wir haben uns also bei jedem, den wir
einstellen, etwas gedacht. Deswegen ist es die
Pflicht der Führungskräfte und auch meiner
HR-Abteilung, jeden, der hier einen Anstellungsvertrag
hat, als Talent zu betrachten. Vielleicht
tut sich der eine leichter und der andere
schwerer, aber es gibt einen schönen Satz: Für
Faulheit gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis.
Davon bin ich wirklich überzeugt. Jedes
Kind will lernen, und deswegen gehe ich davon
aus, dass auch jeder Erwachsene sich prinzipiell
weiterentwickeln will und etwas beizutragen hat.
Das System macht etwas falsch, wenn jemand
aufhört, sich weiterzuentwickeln und etwas beizutragen.
Also sehe ich es als unsere Verantwortung,
das System wieder so aufzubereiten, dass
jeder intrinsisch motiviert lernen und einen
Beitrag leisten will. Jeder in der Kette wird
gebraucht. Aber jeder muss auch die Wendigkeit
in seinem Kopf wiederherstellen, um sich auf die
täglichen Herausforderungen einstellen zu können.
Ich glaube auch wirklich, dass jeder, bevor
er hier das Haus betritt, etwas Gutes beitragen
will. Hier kommt sicher niemand herein und
nimmt sich vor, heute bewusst und absichtlich
etwas in der T-Systems „kaputtzuhauen“, weil er
schlechte Laune hat. Damit aber die individuelle
Arbeit in die richtige Richtung geht und eben
„nichts kaputthaut“, muss die Vision des Unternehmens
klar sein. Alle müssen wissen, wo wir
hinwollen, damit jeder in seiner Geschwindigkeit,
Kapazität und Kompetenz in die gleiche
Richtung geht. Das ist die Kunst.