ARBEITSMARKTERHOLUNG
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Foto: Peggy und Marco Lachmann-Anke/Pixabay
Laut dem aktuellen Arbeitsmarktreport des Jobportals karriere.at
hat die Covid-19-Pandemie aktuell keinen negativen Einfluss mehr
auf die Suche nach Fachkräften in Österreich.
Der erste Arbeitsmarktreport von karriere.at
unter wissenschaftlicher Begleitung von Prof.
Peter Harald Brandstätter von der FH Oberösterreich
analysierte über 250.000 Stelleninserate
im ersten Halbjahr 2021. Im Fokus standen
u. a. die Trends bei der Suche nach Fachkräften
und Jobs in Österreich mit besonderer Berücksichtigung
der Bundesländer- und IT-Jobs sowie
unterschiedlicher Benefits. Insbesondere die
Bau- und die Handelsbranche waren demnach
auf der Suche nach Personal, sogar mehr als vor
dem Ausbruch der Krise. So wurden in den
Branchen Bau, Immobilien und Haustechnik
um 22 Prozent mehr Stelleninserate ausgeschrieben
als im Vergleichszeitraum 2019, im
Handel wurde ein Anstieg von 13 Prozent verzeichnet.
Auch die Industrie- und Produktionsbranche
war intensiv auf der Suche nach Personal:
Dort wurden in den ersten sechs Monaten
2021 um sechs Prozent mehr Jobinserate ausgeschrieben
als 2019.
Im ersten Halbjahr 2021 ist die Anzahl der
durchschnittlich täglich aktiven Inserate in allen
Bundesländern gemessen am Vergleichszeitraum
2019 gewachsen – ein kräftiges Zeichen
der Arbeitsmarkterholung. Besonders deutlich
war der Anstieg in Kärnten (+ 27 %) und im
Burgenland (+ 19 %). Deutliche Rückgänge
durch die Pandemie von 2019 auf 2020 wurden
in Oberösterreich (– 22 %) sowie in der Steiermark
und in Salzburg (jeweils – 21 %) verzeichnet.
Mittlerweile hat die Anzahl der Stelleninserate
laut karriere.at aber auch in diesen Bundesländern
das Vor-Corona-Niveau übertroffen.
Heuer wurden um 154 Prozent mehr Stellen
72 BILDUNG & KARRIERE-GUIDE 2021
mit Homeoffice angeboten als im letzten Jahr.
„Mittlerweile sollte Unternehmen, die um Fachkräfte
buhlen, klar sein, dass Homeoffice bzw.
das Arbeiten außerhalb des Firmengebäudes
auch nach der Corona-Krise eine Option sein
muss – vor allem, wenn man wettbewerbsfähig
bleiben möchte“, sagt Brandstätter. Das steht
im Widerspruch zu den angebotenen Benefits:
Nur vier Prozent der Unternehmen boten
Homeoffice an, Top-drei-Sozialleistungen waren
flexible Arbeitszeiten (12 %), Aus- und Weiterbildung
(11 %) sowie gute Anbindung (7 %).
Im ersten Halbjahr 2021 gab es zudem 33 Prozent
mehr Lehrstellen als 2019, besonders in
den Bereichen Verkauf/Kundenberatung, Technik
sowie Produktion. Oberösterreich führt
diese Rangliste an.