Fotos: gpointstudio/Freepik (1), imh GmbH (2+3)
2021 BILDUNG & KARRIERE-GUIDE 19
Index, der den Stellenwert von beruflicher Weiterbildung
in Unternehmen misst, erreichte
zuletzt mit 45,2 Punkten (von 120 möglichen
Punkten) den niedrigsten Wert seit Erhebungsbeginn.
2020 war der Wert mit 53,0 auf dem
zweitniedrigsten Stand. Vor der Corona-Krise,
bis 2019, war die Bereitschaft der Unternehmen,
in Bildungsmaßnahmen zu investieren,
noch sehr hoch.
61,9 Prozent der Befragten erwarten heuer ein
gleich bleibendes Bildungsbudget, im Gegensatz
zu noch 65,9 Prozent im letzten Jahr, und
nur neun Prozent (gegenüber 12,3 % im Vorjahr)
rechnen mit mehr Geld. Außerdem rechnen
nun deutlich mehr Personen mit einem
sinkenden Weiterbildungsbudget (12 % vs.
8,3 %). Interessant ist, dass der Sparwille offenbar
nicht bis in die Chefetagen reicht: Für die
Weiterentwicklung von Führungskräften steht
laut den Ergebnissen des WEBI mehr Zeit und
Geld zur Verfügung.
ONLINE UND HYBRID IM TREND
Kurze, wiederkehrende Online-Updates sind
mit Abstand die beliebteste Weiterbildungs form
in der Krise: 66,4 Prozent bevorzugen dieses
Format. Nur 31,3 Prozent nehmen am liebsten
ganztägige Onlineveranstaltungen in Anspruch.
Immerhin noch fast ein Viertel, nämlich
23,7 Prozent, bevorzugen trotz aller Einschränkungen
die ganztägigen Präsenzveranstaltungen.
Die Zukunft der Weiterbildung bringt eine
Kombination von klassischen bzw. analogen
Weiterbildungsformen, mit einem eindeutigen
Trend zu Online: nur 5,7 Prozent (12,4 % im
letzten Jahr) sehen auch noch in fünf Jahren
ausschließlich klassische bzw. analoge Formate;
jedoch 7,7 Prozent (zuvor 4,7 %) ausschließlich
online bzw. digitale Formate. 81,6 Prozent setzen
auf die Kombination der beiden Formen.
WO WOLLEN SIE ARBEITEN?
Hybrid ist auch Trumpf, wenn es um den
Arbeitsort geht. Sowohl für Mitarbeiter als auch
für Führungskräfte ist das Homeoffice der imh-
Studie zufolge gekommen, um zu bleiben.
Jedoch ist es nur für jeden Zwanzigsten (5,2 %)
interessant, ausschließlich von zu Hause aus zu
arbeiten. Die klare Mehrheit (54 %) wünscht
sich eine Kombination der Arbeitsorte mit
einem Heimarbeitsanteil von 50 Prozent oder
mehr. Trotzdem: Immerhin fast jeder Achte
(12 %) kann sich das Homeoffice gar nicht vorstellen
und möchte nur im Büro arbeiten – den
imh-Detaildaten nach hauptsächlich Geschäftsführer
und Vorstände.
Greift man hier besonders die Führungskräfte
heraus, bietet sich ein ähnliches Bild. Wie auch
der Hernstein Management Report Nr. 1/2021
ergeben hat, erwartet mehr als die Hälfte österreichischer
und deutscher Führungskräfte
(befragt wurden insgesamt 616 in Österreich
und 1.060 in Deutschland), dass Homeoffice
auch in Zukunft ein Teil der Organisation
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