INNOVATIVE INDUSTRIE • PRODUCT SHOTS
38 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | JUNI 2017
Fotos: 2017 KHS GmbH, 2017 HEMA Maschinen und Apparateschutz GmbH
verwandeln“, erklärt Forscher Fernando Resende gegenüber
„pressetext“.
Mit der neuen Methode könnten größere Holzschnitzel für den
Pyrolyse-Prozess – eine Verdunstung allein durch große Hitze
ohne externe Sauerstoffzufuhr – verwendet werden, was den
Arbeitsprozess deutlich verkürze. Dabei würden Holzschnitzel
auf einem rotierenden Boden platziert, während eine heiße
Stahlplatte von oben kommend die Holzstücke zerquetsche.
Das Holz werde vom Kontakt mit dem Stahl aufgeheizt und die
chemische Transformation vom Festkörper zum Dunststoff unter
Sauerstoffabschluss beginne.
Die Methode sei auch mobil leicht durchzuführen, Pyrolyse könne
vor Ort stattfi nden. Die Reaktoren, in denen das Holz vaporisiert
werde, könnte zur Senkung des Kostenaufwandes führen
und damit bald auch kommerziell interessant werden. Gerade
von Käfern befallene tote Bäume, die aufgrund der Umsturzgefahr
eine große Gefahr in den Wäldern darstellen würden, seien
wie geschaffen für einen schnellen Pyrolyse-Prozess, da das Holz
extrem trocken sei, wie der Forscher erläutert. Daher könne im
Arbeitsprozess meist auch das langwierige Trocknen entfallen.
www.washington.edu
Folienrollenwechsel ohne Stopp
Mit dem neu entwickelten Folienspeicher aus der „Advanced“-
Baureihe ermögliche KHS nun bei seinen Verpackungsanlagen
den automatischen Wechsel von einer Rolle zur nächsten. Ein
Maschinenstopp beziehungsweise eine Reduzierung der Produktionsgeschwindigkeit
sei damit nicht mehr notwendig. Inspiriert
wurde das System laut dem Hersteller von automatischen
Rollenwechslern etwa in der Druckindustrie. „Bei diesem Prinzip
erfolgt keine Unterbrechung der Produktion. Die Effi zienzsteigerung
liegt also auf der Hand“, betont Karl-Heinz Klumpe,
Product Manager Packaging bei KHS. Bei einer Stoppzeit von bis
zu 21 Sekunden pro Rollenwechsel könnten pro Jahr bis zu 1,2
Prozent Mehrleistung im Zweischichtbetrieb erreicht werden.
Entscheidend für die neue Effi zienz sei ein eingebauter Puffer.
Dieser stelle fest, ob die aktuell verwendete Folie bis auf ein
bestimmtes Minimum abgerollt wurde. Trete dies ein, werde
parallel zur Produktion automatisch der Speicher befüllt.
www.khs.com
Faltbare Vorteile
Achsen von Werkzeugmaschinen müssen mit Faltenbälgen
gegen Verunreinigungen gesichert werden. Die HEMA Maschinen
und Apparateschutz GmbH hat jetzt eine Ausführung
entwickelt, die deutlich größere Hübe als herkömmliche
Systeme ermögliche und gleichzeitig weniger Einbauraum in
der Maschine benötige. Der neue W-Faltenbalg sei mit einem
gut 20Prozent größeren Hub deutlich leistungsstärker als
herkömmliche Systeme: Während Standard-Samurai-Faltenbälge
von HEMA mit 40 mm Faltenbreite einen Auszug von 60 mm
erreichen würden, könnte mit dem W-Faltenbalg ein Auszug
von 75mm realisiert werden. Im Vergleich zu Standardsystemen
spare der Anwender bei dem W-Faltenbalg außerdem wertvollen
Bauraum, da er bei gleichen Auszugslängen mit wesentlich
weniger Falten auskommt.
www.hema-group.com
(Robo-)Fahrer bitte kommen
Experten der Ben-Gurion University of the Negev haben vor
Kurzem einen Roboter entwickelt, der jedes Auto in ein selbstfahrendes
Fahrzeug verwandeln soll. Der „Intelligent Vehicle
Operator“ (IVO) sei derzeit noch ein Prototyp und setze auf
eine Handvoll einfacher Kameras, Bewegungssensoren und
wenige mechanische Geräte, um seine Umwelt zu erfassen und
beispielsweise die Bremsen oder das Lenkrad zu betätigen. Ein
Algorithmus sorge dafür, dass Passagiere auch bei schwierigen
Licht- und Wetterverhältnissen sicher ans Ziel kommen.
„Andere Konzepte, wie die von Google, Tesla oder Uber, basieren
darauf, dass das komplette Fahrzeug in ein selbstfahrendes
Auto verwandelt werden muss. Das bedeutet Zehntausende
Dollar mehr auf dem Preisschild“, erklärt Oded Yechiel, Student
am Department of Electrical & Computer Engineering der Ben-
Gurion University of the Negev gegenüber „Livescience“. Das
neue System, das eines Tages einfach und praktisch in einem
Koffer verstaut werden könnte, sei aber kein Umbausatz, sondern
ein „autonomer Fahrroboter“. Daher könnte er in jedem
beliebigen Auto eingesetzt werden. „Auf diese Weise kann die
weltweite Flotte an Autos weiterverwendet werden.“
www.in.bgu.ac.il