COVERTHEMA
D ie österreichische Wirtschaft wächst wieder:
14 NEW BUSINESS | JUNI 2017
Mit plus 2,0 Prozent für 2017 und plus 1,8
Prozent für 2018 fallen die vom WIFO prognostizierten
Wachstumszahlen deutlich
stärker aus als noch am Ende des Vorjahres prophezeit.
Dabei zählen beispielsweise im Bereich des österreichischen
Software- und IT-Services-Markt laut Studien Cloud
Computing und das Internet der Dinge zu den vorrangigen
Wachstumstreibern. Letzteres gilt gerade auch in
der Industrie als der Hoffnungsträger, Stichwort smarte
Fertigung. Im Internet of Things (IoT) kommunizieren
und interagieren „intelligente“ physische Objekte, beispielsweise
kleinste eingebettete Computer, Sensoren
und Aktuatoren miteinander und mit darüberstehenden
Systemen. Diese Objekte bekommen durch ihre Vernetzung
neue Eigenschaften und Funktionen und zielen
darauf ab, die Leistung von technischen Systemen weiter
zu erhöhen. Unternehmen müssen sich in einer global
vernetzten Welt neu er nden und innovative Servicemodelle
entwickeln. Tun sie es nicht, erleiden sie einen Wettbewerbsnachteil.
Wo steht IoT in Österreich?
Wie steht es nun derzeit in Österreich um besagtes
Thema? Dieser Fragestellung widmete sich ein Round
Table, zu dem NEW BUSINESS Herausgeber Lorin Polak
und Marketingexperte Andreas Slama Ende April fünf
hochkarätige Gäste aus Industrie und Wirtschaft in die
Redaktionsräumlichkeiten des Verlags eingeladen haben.
IoT wird immer stärker zum Lieferanten Nummer eins
für Big-Data-Analysen in heimischen Betrieben. Doch
was verbirgt sich tatsächlich hinter dem Begriff IoT?
Derzeit versammeln sich zahllose unterschiedliche
Entwicklungs-, System- und Strategietrends. Im Prinzip
definiert jeder den Begriff ein wenig anders. Dieses
Problem sehen auch die Round-Table-Gäste: „Der Begriff
IoT ist mittlerweile völlig überladen, er gilt mehr als
Oberbegriff“, meint etwa Stefan Ebener, Strategy &
Innovation Manager – Automotive, EMEA Emerging
Solutions and Innovation Group bei NetApp, im Rahmen
des Runden Tischs. „Ich denke aber, dass man IoT –
gerade im Kontext der Industrie – ganz klar runterbrechen
kann: Es geht um die Vernetzung der Dinge, immer
mit dem Fokus auf Optimierung, Kostenreduzierung
oder Implementierung neuer Services.“ Denn Datenerhebung
oder Vernetzung der Geräte zum Selbstzweck
ist sinnlos und werde den Unternehmen keinen Erfolg
bringen, ist sich Ebener sicher. Die Realität sieht leider
anders aus. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens
McKinsey wird heute gerade einmal ein Prozent
aller von Sensoren gesammelten Daten tatsächlich ausgewertet
und verwendet.
Die geladenen
Branchenkenner
im Gespräch
über IoT und
Digitalisierung