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COVERTHEMA
nennt er, dass der Implementierungsaufwand zu hoch
wäre, wenn bei so vielen Sensoren, Smart Devices und
Komponenten jeder sein eigenes Protokoll sprechen würde.
„Da verliere ich wieder jeglichen Kostenvorteil.“ Madlo
vermutet, dass letzten Endes der Markt die Standards
entscheidet und dadurch die besten Implementierungsmöglichkeiten
20 NEW BUSINESS | JUNI 2017
hinsichtlich Funktionalität und Kosten
klar werden. „Das war auch in der Vergangenheit so.“
Erster Schritt für KMU in Richtung IoT
Als Tipp für heimische KMU auf dem Weg zum Internet
der Dinge verrät Lutzky: „Der erste Schritt muss
immer die Frage nach der Problemstellung sein. Welche
Anforderungen kann ich derzeit nicht gut genug erfüllen?“
Danach emp ehlt der Country Manager, die Probleme
zu analysieren und Schritt für Schritt anzugehen.
Man müsse nicht gleich eine Rieseninvestition tätigen,
dann erspare man sich auch die Angst davor, auf das
falsche Pferd zu setzen. Anschließend sollte man sich
eine klare Strategie überlegen und sich fragen, wohin
man mit dem Unternehmen kommen will. Stefan Ebener
ergänzt: „Das sehe ich genauso! So etwas fängt mit
Papier und Bleistift an und nicht mit einer App.“ Schorer
fügt hinzu, dass man keine Schritte überspringen
solle. Vor allem auch die Frage, wie man etwas skalier-
und produktionsreif macht, wäre essenziell.
Wie geht die IoT-Reise weiter?
In die Zukunft blickend, hat Stefan Ebener die Vision,
dass „wir wegkommen von den monolithischen und
zentralisierten Systemen, hin zu einer Edge-Schwarmintelligenz.“
Smart Devices werden miteinander kommunizieren
und selbst das neuronale Netz darstellen.
„Ich denke, wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden,
dass Daten im Rechenzentrum sind. In Zukunft
be nden sich Daten im Zentrum unseres Lebens“, so
Ebener. Matthias Schorer geht davon aus, dass IoT unser
Konsumverhalten verändern wird. „Mein Auto
werde ich künftig im Web kon gurieren können. Wenn
ich auf den Bestellknopf klicke, laufen die Maschinen
bei den Zulieferern los und fünf Tage später habe ich
mein Auto, statt wie bisher mehrere Monate darauf zu
warten.“ adidas mache dies heute schon mit angepassten
Laufschuhen. „Hier sehe ich eine Konvergenz zwischen
Consumer und B2B“, erklärt Schorer.
Martin Madlo ist überzeugt, dass IoT verstärkt den Weg
ins private Umfeld nden wird: „Wir werden im Alltag
noch viel mehr mit Technologie zu tun haben als bisher.“
Die seine strategische Partnerschaft zeige ABB für Kohlmaier
deutlich, wohin die Reise gehen wird: zum gemeinsamen
Miteinander. „Es geht darum, in Zukunft
gemeinsam neue Konzepte zu entwickeln.“ Und dabei
muss auch immer das Augenmerk auf das Thema Sicherheit
gelegt werden.
Thomas Lutzky sieht noch viel Potenzial darin, Lösungen
über Unternehmensgrenzen hinweg zu entwickeln
und Lieferanten sowie Kunden stärker in die
eigenen geschäftlichen Abläufe einzubinden. Auch
dem Thema 3D-Druck prophezeit er große Chancen.
Für ihn geht es im Thema Digitalisierung und IoT
primär darum, „Freiheit, Komfort und Möglichkeiten
zu schaffen.“ VM
MARTIN KOHLMAIER
Manager Local Business Unit Drives, Motors
& Generators bei ABB
Martin Kohlmaier ist bereits seit 1991 bei ABB,
seine Tätigkeit für den Konzern begann als
Projektmanager. Danach folgten Stationen als
Operations Manager, Deputy Local Business
Unit Manager Robotics sowie Manager Local
Product Group ABB Robots & Applications.
Seit Anfang 2017 zeichnet er als Local Business
Unit Manager Drives, Motors & Generators
verantwortlich.
Fotos: Daniel Gschwendner
Kluft zwischen IT & Industrie schließen
»Mit strategischen Partnerschaften mit Microsoft und IBM
zeigt ABB, dass es in Richtung Intelligente Kommunikation
geht und dass Industrie und IT zusammengehören.«
Martin Kohlmaier, Manager bei ABB