COVERTHEMA
Psychologisches Know-how zählt heute zu den Top-Skills von
Führungskräften. Österreichische Institute vermitteln praxisnah,
wie verhaltensorientiertes Wirtschaften nachhaltig funktioniert.
Wissen, wie die Wirtschaft tickt.
38 NEW BUSINESS | JÄNNER 2022
Foto: Gerd Altmann/Pixabay
D ie menschliche Wahrnehmung,
das Treffen von Entscheidungen
sowie jegliches
ökonomische Handeln stehen
im Fokus der Wirtschaftspsychologie.
Sie öffnet den Blick für oft übersehene
emotionale Komponenten wirtschaftlichen
Handelns, welches durch
menschliches Emp nden und Verhalten
wesentlich mitbestimmt wird. Diese
psychologische Perspektive ermöglicht
wertvolle Handlungsempfehlungen sowohl
in Bezug auf Führungskompetenzen
als auch bei zahlreichen strategischen
Entscheidungen, wie zum Beispiel
Produkteinführungen.
Die Modul University Vienna hat auf
diesen Trend reagiert und bietet seit Februar
2021 den Bachelor of Science in
International Management mit der Spezialisierung
Business Psychology an.
„Die Wirtschaftspsychologie beschäftigt
sich mit Prozessen, die das wirtschaftliche
Handeln unterschiedlicher Akteure
erklären“, so Dekanin Marion Garaus.
„Dazu zählen unter anderen die Emotionen
und Kognitionen sowie die Motivation.
Diese Prozesse werden herangezogen,
um die Wahrnehmung von Konsumenten,
ökonomische Abläufe sowie
die Arbeits- und Kommunikationsprozesse
besser zu verstehen und in weiterer
Folge zu optimieren.“
Profundes Verständnis für
psychologische Dynamiken
„Kaum eine wirtschaftliche Entwicklung
oder eine Innovation – ob in der Organisation,
am Konsumgütermarkt oder
am Arbeitsmarkt – lässt sich ohne ein
profundes Verständnis für psychologische
Dynamiken des Verhaltens von
Menschen erklären“, ist auch Christa
Walenta, Leiterin des Bachelorstudiengangs
„Betriebswirtschaft & Wirtschaftspsychologie“
an der Ferdinand Porsche
FernFH, überzeugt. Das Verhalten von
Menschen in der Arbeit, in der beru ichen
Tätigkeit, beim Einkaufs- und Konsumverhalten
zu erklären, ist nicht nur
für die Seite der Unternehmen, Dienstleister
oder Produktion von fundamentaler
Bedeutung, sondern auch für Konsument,
Berater, Trainer, Produkt- und
Markenentwickler.
„Wir beleuchten inhaltlich die Dynamiken
zwischen Mensch und Organisation
beziehungsweise Organisation und
Markt. Der virtuelle Raum spielt dabei
eine zunehmend wichtigere Rolle, darum
ist unser Ansatz besonders zukunftsweisend“,
sagt Master-Studiengangsleiter
Herbert Schwarzenberger.
Psychologie als Wirtschaftsfaktor
Auch ein neu konzipierter Lehrgang am
IfM-Salzburg soll den Blick auf die Psychologie
als Wirtschaftsfaktor schärfen.
Unter anderem steht dabei der Wandel
vom klassischen Management zum Leadership
im Fokus. Stand beim Manager
Organisatorisches im Zentrum des Handelns,
wendet sich der Leader dem Menschen
zu. Aktuelle Erkenntnisse aus den
Neurowissenschaften führten zum „gehirngerechten
Führen“, das sich als
Neuro-Leadership immer mehr etabliert
bzw. als State of the Art im modernen
Führungsverhalten gilt. Der ifM-Lehrgang
zeigt nicht nur die psychologischen
und neurophysiologischen Grundlagen
auf, sondern bietet praxisorientierte
Tools, die auf den neuesten Forschungsergebnissen
aufbauen. BO