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Die Wärmeenergie aus den Racks wird von zwei vor dem Raum aufgestellten externen Verfl üssigern an die Umgebung abgegeben.
Das bedeutet: kein Aufheizen des Backup-Zentrums (Bild links). DI Gerhard Wagner, Bereichsleiter IT, und Benedikt Hartl, Abteilungsleiter
IT-Systemadministration, freuen sich über das neue Rechenzentrum (Bild rechts).
LCP-DX-Geräten mit 12 kW Leistung dazu, die sich ideal
für die Kühlung von kleinen und mittleren IT-Anwendungen
eignen. Das LCP saugt die Luft seitlich an der Rückseite der
Serverschränke ab, kühlt diese über Hochleistungs-Kompaktregister
ab und bläst die abgekühlte Luft wieder seitlich
in den vorderen Teil des Serverschranks. Die aufgenommene
Wärmeenergie wird am Standort von zwei vor dem Raum
aufgestellten externen Ver üssigern an die Umgebung abgegeben.
Das bedeutet: kein Aufheizen des Backup-Zentrums.
Ergänzt wird das Equipment durch eine Rittal-Stromverteilung,
eine USV sowie ein Löschanlage. „Den bereits vorhandenen
Doppelboden verwenden wir im Grunde nicht für die
Klimatisierung, sondern nur als ‚luxuriösen‘ Kabelkanal. Wir
wollten die Netzwerkkabel von den Kälte- und Stromleitungen
trennen, die im Doppelboden untergebracht sind“, erklärt
Benedikt Hartl.
KÜNFTIG ÜBER 70 KW WÄRMEABFUHR PRO RACK
Wasser im Schrank gehört zu den größten Alpträumen der
IT-Welt. Schon vor 20 Jahren, als die üssigkeitsgekühlten
Systeme in den Rechenzentren Einzug gehalten haben, waren
die Bedenken groß. Aber die Vorteile, die sich in Sachen Energieef
zienz durch die rackbasierte Klimatisierung ergeben
haben, sowie die Sicherheit der Systeme haben mittlerweile
sämtliche Skeptiker überzeugt. Nun geht man einen Schritt
tiefer ins Rack – in die Prozessorebene direkt zur Chipkühlung.
„Rittal ist an vorderster Front dabei“, erklärt Manfred
Wurzinger, Senior Key Account IT-Infrastruktur bei Rittal
Österreich. Anfang 2020 haben Rittal und ZutaCore, Experte
für Prozessor- und Flüssigkeitskühlung, eine strategische
116 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | JÄNNER 2022
Partnerschaft für High-Performance-Direct-Chip-Cooling-
Lösungen geschlossen. Das wasserlose Zwei-Phasen-Flüssigkeits
kühlsystem von Rittal und ZutaCore sorgt für eine bislang
unerreichte Wärmeabfuhr – aktuell über 55 kW pro Rack,
künftig bis 70 kW und mehr pro Rack. Es nutzt latente Energie
bei der Verdampfung von Kühlmittel bei voller Rack-Auslastung.
Dadurch brauchen Kunden bis zu 20Prozent weniger
Rechenzentrums äche bei gleichbleibender Leistung. Server-
Hotspots werden eliminiert, da das System exakt dort kühlt,
wo Hotspots auftreten. Das Risiko von IT-Ausfällen sinkt.
NEVER CHANGE A WINNING TEAM
Vor gut sechs Jahren haben die ersten Überlegungen und Planungen
für das Backup-Rechenzentrum in Taufkirchen begonnen.
Die Konzepte und Ausschreibungen waren schon im
Gange und konnten dann lange nicht umgesetzt werden. „Corona
und den damit verbundenen staatlichen Förderungen sei
Dank, konnten wir nun endlich unser dringend notwendiges
Backup-Rechenzentrum umsetzen“, erzählt Wagner und ergänzt:
„Denn was passiert, wenn die IT steht, mag ich mir gar
nicht ausmalen. Ohne IT produziert man keine Landmaschinen.
Der Image- und der wirtschaftliche Schaden wären im
Fall des Falles nicht auszudenken. Auch wenn wir bislang mit
Redundanzen abgesichert waren: So ist es doch besser.“ Die
Zusammenarbeit mit Rittal beschreibt er als gewohnt sorglos.
„Bei einer langjährigen Zusammenarbeit kennt man einander.
Rittal weiß, was wir wollen, und wir wissen, was wir von Rittal
bekommen“, schließt Gerhard Wagner. BS
www.poettinger.at
www.rittal.at
Fotos: Wolfgang R. Fürst