AMADEE-20, die simulierte Marsmission des Österreichischen
Weltraum Forums, konnte nach intensiven Vorbereitungen nun
endlich in der israelischen Negev-Wüste durchgeführt werden.
Dem Roten Planeten ein Stückchen näher.
36 NEW BUSINESS | JÄNNER 2022
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COVERTHEMA
Foto: ÖWF/ Florian Voggender
V or wenigen Wochen endete
die 13. Mars-Analog-Mission
AMADEE-20 des Österreichischen
Weltraum Forums
(ÖWF). Zum Abschluss der Mission,
an der Forschende aus 25 Ländern
beteiligt waren, emp ng der Präsident
des Gastlandes Israel, Izchak Herzog,
zwei Analog-Astronauten, um sich näher
über die Mars-Simulation zu informieren.
Im Rahmen der Missionsanalyse
mit der israelischen Raumfahrtagentur
wurden bilaterale Folgekooperationen
besprochen.
Ausgezeichnet auf dreiwöchige
Isolation vorbereitet
Bei der Simulation in der israelischen
Negev-Wüste waren die sechs Analog-
Astronauten erstmals für drei Wochen
vollkommen auf sich gestellt und lebten
und arbeiteten isoliert von der Umwelt.
Dazu Alon Tenzer, israelischer Analog-
Astronaut: „In der Isolationsphase sind
wird in Sachen Arbeitsintensität sicher
an die Grenzen des Machbaren gegangen.
Dass die Zusammenarbeit auf engstem
Raum dennoch so gut funktioniert
hat und wir die drei Wochen mental so
gut überstanden haben, liegt v. a. an der
ausgezeichneten Vorbereitung der Mission
und dem professionellen Auswahlverfahren
der Analog-Astronauten durch
das ÖWF. Das Team war perfekt zusammengestellt.“
Erfolgreich getestet wurde die vom ÖWF
entwickelte Explorationskaskade, bei
der zunächst Drohnen, dann Roboter
und schließlich die Analog-Astronauten
für die Erforschung des Testgeländes
zum Einsatz kommen. Bei den Experimenten
gewonnene Daten werden in
Die Analog-Astronauten beim Verlassen des Habitats nach drei Wochen Isolation.
den kommenden Monaten von den beteiligten
Forschungsinstitutionen aus
Österreich, Deutschland, Frankreich,
Israel, Italien, Portugal, Schweden, USA
und dem Vereinigten Königreich ausgewertet
und die Ergebnisse in Fachzeitschriften
veröffentlicht.
Weltweite Aufmerksamkeit
Medien aus aller Welt berichteten über
die Mission des ÖWF, das somit ein Millionenpublikum
erreichte. Über die
Raumfahrtbranche hinaus würdigten
der Präsident von Israel und internationale
Entscheidungsträger aus Politik
und Wirtschaft die wissenschaftliche
Arbeit des ÖWF. Direktor Gernot Grömer
zeigt sich stolz: „AMADEE-20 hat uns
dem Roten Planeten wieder ein Stück
näher gebracht. Schon jetzt kann ich
sagen, dass die Explorationskaskade ein
Erfolg ist und wir diese Expeditionsmethode
jedenfalls weiterentwickeln werden.“
Für Grömer sei – neben der wissenschaftlichen
Arbeit – vor allem auch
das internationale Interesse an den
Analog-Missionen einmal mehr ein großer
Erfolg. „Mit unserer Medien- und
Öffentlichkeitsarbeit erreichen wir Millionen
von Menschen und etablieren
damit die Marke ‚Rot-Weiß-Rot’ weltweit.
Wir zeigen damit nicht nur, dass Österreich
einen xen Platz in der Weltraumforschung
hat, Österreich wird damit
auch für die internationale F&E-Branche
sowie Investoren interessant. Wir stärken
damit den Hightech-Standort Österreich
und schaffen Perspektiven!“ BO