COVERTHEMA
JÄNNER 2022 | NEW BUSINESS 23
rinnen und Gewinnern des Houskapreises
sehr herzlich.“ Mariella Schurz,
Generalsekretärin der B&C Privatstiftung,
ergänzt: „Österreich gilt als forschungsintensives
Land, ausschlaggebend
ist aber der Innovations-Output.
An dieser Schnittstelle zwischen Wirtschaft
und Innovation setzen wir mit
dem Houskapreis an und fördern gezielt
anwendungsnahe Forschung. Ich freue
mich sehr, dass wir die Preisverleihung
wieder in einem festlichen Rahmen vornehmen
und somit den Forschenden,
die oftmals im Verborgenen arbeiten,
eine würdige Bühne bieten konnten.“
1. Platz Hochschulforschung: TU Wien
gewinnt Houskapreis für „Hochzuverlässige
Leistungselektronik“
Aus den fünf nominierten Einreichungen
in der Kategorie „Hochschulforschung“
ging der mit 150.000 Euro dotierte erste
Platz an Golta Khatibi, Professorin am
Institut für Chemische Technologien
und Analytik der Technischen Universität
Wien, für ihr Forschungsprojekt
„Hochzuverlässige Leistungselektronik“.
Khatibi und ihr Team entwickelten ein
patentiertes Prüfverfahren, mit dem die
Belastbarkeit von mikroelektronischen
Bauteilen materialwissenschaftlich analysiert
werden kann. Mithilfe dieses
Testverfahrens können Mikrochips und
Halbleiter mit höherer Lebensdauer in
kürzerer Zeit entwickelt werden.
Khatibi zu dieser Auszeichnung: „Für
mich ist der Houskapreis eine große
Anerkennung für unsere jahrelange
Entwicklungsarbeit des materialwissenschaftlichen
Prüfsystems, das nun
schließlich in der Halbleiterindustrie
konkret eingesetzt wird. Mikroelektronik
ist die Grundlage für viele Hightechanwendungen,
wie etwa in der Automobil
oder Industrieelektronik. Damit
können wir die Zuverlässigkeit und
Haltbarkeit von Leistungselektronik
verbessern und in weiterer Folge auch
den Ausschuss oder Abfall reduzieren.“
1. Platz F&E in KMU: Symptoma holt
Forschungspreis für digitalen Gesundheitsassistenten
In der Kategorie „Forschung & Entwicklung
in KMU“ waren ebenfalls fünf
Projekte nominiert. Hier konnte das
oberösterreichische Unternehmen Symptoma
GmbH mit der gleichnamigen
eHealth-Lösung „Symptoma“ den Fachbeirat
sowie die Jury überzeugen und
das Preisgeld in der Höhe von 150.000
Euro gewinnen. Jama Nateqi, Gründer
und Entwickler des digitalen Gesundheitsassistenten,
freut sich über den Preis:
„Unsere Vision ist, dass jede Patientin
und jeder Patient die richtige Diagnose
und Behandlung erhält. Symptoma soll
dabei helfen, mögliche Ursachen für
Beschwerden zu nden. Das ist uns gelungen,
denn die Treffgenauigkeit ist
sehr hoch und darauf sind wir besonders
stolz. “
Der bereits mehrfach ausgezeichnete
Mediziner Jama Nateqi entwickelte mit
seinem Team in jahrelanger Forschungsarbeit
einen Symptom-Checker, der mittels
künstlicher Intelligenz Krankheitssymptomen
auf den Grund geht. Das
Herzstück bildet eine Krankheitsdatenbank,
die ständig erweitert wird und
mittlerweile weltweit die größte ist.
Symptoma ist in 36 Sprachen verfügbar
und mit zehn Millionen Nutzenden der
meistverwendete Symptom-Checker.
2. Platz für TU Graz und steirisches
Unternehmen Virtual Vehicle Research
Der zweite Platz des Houskapreises 2021
mit einem Preisgeld in Höhe von 60.000
Euro ging in beiden Kategorien in die
Steiermark: Christian Witz vom Institut
für Prozess- und Partikeltechnik an der
Technischen Universität Graz überzeugte
in der Kategorie „Hochschulforschung“
mit dem Projekt „Simulation
von (Bio-)Reaktoren“, einer Simulationstechnologie
für Biopharmazeutika. In
der Kategorie „Forschung & Entwicklung
in KMU“ konnte das Team um Christi-
Fotos: Alexander Müller (1–3), Robert Maybach (4)
Leuchtturmprojekte mit Zugkraft
»Gerade in Zeiten wirtschaftlicher und gesellschaftlicher
Umbrüche sind für kleine Volkswirtschaften wie Österreich
hohe Innovationskraft und Leuchtturmprojekte mit Zugkraft,
die unsere Wirtschaft voranbringen, essenziell.«
Erich Hampel, Vorstandsvorsitzender B&C Privatstiftung
INFO-BOX
Vorschau: Houskapreis 2022 „All-Stars“
Für das nächste Jahr ruft die B&C Privatstiftung
einen besonderen Preis aus: den
Houskapreis 2022 „All-Stars“. Damit werden
jene Projekte ausgezeichnet, die zwischen
2005 und 2020 schon einmal für
den Houskapreis nominiert waren und
seither die größte wirtschaftliche Entwicklung
erreichen konnten. Im kommenden
Jahr wird auch die Preisverleihung, die
pandemiebedingt in den Herbst verschoben
wurde, wieder in das Frühjahr vorverlegt.
Die Vergabe wird am 28. April 2022
stattfi nden.
www.houskapreis.at
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