COVERTHEMA
Die Nachfrage nach Chips und Sensoren ist hoch und im Begriff,
weiter zu steigen. Daher forciert das Forschungszentrum Silicon
Austria Labs nun die Zusammenarbeit mit Unternehmen.
Kärnten wird zur Hochburg der Mikroelektronik.
34 NEW BUSINESS | JÄNNER 2022
Foto: Silicon Austria Labs
D as Land Kärnten will die
Spitzenforschung im Bereich
der Mikroelektronik
stärken, die in Form von
Chips und Sensoren die Basis vieler Anwendungen
bildet, von Photovoltaikanlagen
bis E-Autos. Gelingen soll dies
unter anderem durch die Zusammenarbeit
von Industrie und Wissenschaft
beim Spitzenforschungszentrum Silicon
Austria Labs (SAL), dessen Miteigentümerin
das Land Kärnten ist. Im Rahmen
eines Vernetzungstreffens in Klagenfurt
hatten Unternehmen kürzlich die Gelegenheit,
Herausforderungen in der Branche
zu diskutieren und Kooperationsmöglichkeiten
mit SAL abzustecken.
Forschung auf Weltniveau
Technologiereferentin LH-Stv.in Gaby
Schaunig: „Kärnten entwickelt sich zunehmend
zum Technologie-Hotspot Österreichs,
insbesondere im Bereich Mikroelektronik.
SAL verfügt in Villach über
ausgezeichnete Infrastruktur für Forschung
auf Weltniveau. Davon pro tieren
die heimischen Betriebe, denn sie haben
hier die Möglichkeit, gemeinsam mit international
renommierten Forscherinnen
und Forschern an Innovationen zu tüfteln
und damit einen Startvorteil auf dem
Weltmarkt zu haben.“
Zukunftsmarkt E-Mobilität
Claudia Mischensky, stv. Generalsekretärin
der Industriellenvereinigung auf
Bundesebene und Geschäftsführerin
der Landesgruppe Kärnten: „Um am
globalen Markt bestehen zu können,
braucht es Innovation. Für die Kärntner
Industrie gibt es auch jenseits der Elektronik
viele Anknüpfungspunkte mit
SAL, etwa in den Bereichen Wasserkraft,
Photovoltaik und der Autozulieferindustrie,
die sich zunehmend in Richtung
E-Mobilität entwickelt. Ich freue mich
daher auf viele gemeinsame Projekte.“
Elektronikbranche ist zweitgrößte
Industriesparte Österreichs
Marion Mitsch, Geschäftsführerin des
Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie
(FEEI): „Die Elektro- und
Elektronikindustrie ist die zweitgrößte
Industriesparte Österreichs und erwirtschaftete
allein im Vorjahr mehr als
17Milliarden Euro Produktionswert.
Als Miteigentümer von SAL sind wir
beim FEEI davon überzeugt, dass es die
Zusammenarbeit von Spitzenforschung
und Industrie braucht. Nur gemeinsam
wird es gelingen, den pandemiebedingten
Wirtschaftseinbruch auszugleichen
und neue Technologien für Wertschöpfung
am Standort Österreich zu generieren.“
Win-win-Situation mit enormem
Potenzial
Gerald Murauer, Geschäftsführer von
Silicon Austria Labs: „Durch die Bündelung
unserer Expertise und unserer
Infrastruktur mit dem Know-how aus
der Industrie entsteht eine Win-win-
Situation mit enormem Potenzial. Ob in
der Form von Kooperationen mit nanzieller
Beteiligung von SAL oder als
Auftragsforschung – ich freue mich auf
neue Projekte mit Kärntner Unternehmen.
BO
Das Team von Silicon Austria Labs bei der Roadshow in Klagenfurt (v. l. n. r.): Rudolf Krall, Standortleiter
in Graz und Leiter des Forschungsbereichs Leistungselektronik, Geschäftsführer Gerald
Murauer, Christina Hirschl, Standortleiterin in Villach und Leiterin der Forschungsbereiche Sensor
Systems & System Integration Technologies, und Thomas Lüftner, CTO und Leiter der Forschungsbereiche
RF Systems & Embedded Systems am Standort Linz.