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auf und kann direkt in die Maschine
montiert werden. Das System reduziert
die Aufwände für den Hersteller insbesondere
in den Phasen Planung und Installation. Durch integrierte
Diagnosefunktionen reduziert sich die Komplexität für den
Endanwender. Somit steht ein modulares Schaltschranksystem
in hoher Schutzart zur Verfügung, das sich ohne weitere Schutzgehäuse
an der Maschine montieren lässt. „Die Vorzüge des
neuen Modulsystems zeigen sich bereits in der Konstruktionsphase.
Denn die Komplexität eines Schaltschranks mit allen
Einzeldrahtverbindungen, Einzeladerbeschriftungen und dem
konstruktiven Aufwand für den späteren Schaltschrankbau
reduziert sich drastisch. Mit dem MX-System müssen nur noch
Module auf eine Platte gesteckt werden, sozusagen als elektrische
Schaltschrankinsel ähnlich einer pneumatischen Ventilinsel.
Das führt nach Aussage einiger Kunden, denen wir
das System bereits vorgestellt haben, dazu, dass sich z. B. 300
Seiten Schaltplan auf 30 Seiten reduzieren und der zugehörige
Arbeitsaufwand ebenfalls um 90Prozent geringer ist. Das sind
immense Einsparungen, die sich auch in geringeren Kosten
niederschlagen sollten“, erklärt Geschäftsführer Hans Beckhoff.
VÖLLIG SCHALTSCHRANKLOS UND SCHNELLER
Murrelektronik präsentiert mit Vario-X eine modulare und
hoch exible Automatisierungsplattform, mit der sich sämtliche
Automatisierungsfunktionen erstmals komplett dezentral,
also ohne Schaltschrank-Architektur, realisieren lassen. Vario-X
bringt Sensorik und Aktorik ins direkte Maschinenumfeld
und sorgt bei der nahtlosen Integration von dezentralen Servoantrieben
für ein zuverlässiges Spannungs-, Signal- und
Datenmanagement. Herzstück von Vario-X sind robuste, wasser
und staubdichte Gehäuse in Schutzart IP67, die die Spannungsversorgung,
Steuerung, Switches, Sicherheitstechnik und
IO-Module beinhalten. Sie lassen sich einfach nebeneinander
in eine nicht minder robuste Backplane mit integrierten Maschinenbaupro
len einrasten. So kann die gesamte Station
110 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | JÄNNER 2022
ohne weiteren Schutz ganz einfach an allen gängigen Pro lsystemen
befestigt werden und hält im Extremfall sogar Trittbelastungen
stand. Ausgestattet mit einer Multicore-CPU ist
der Vario-X-Controller allen Anforderungen gewachsen und
lässt sich als offene Steuerungsplattform in alle übergeordneten
Industrial-Ethernet-Netzwerke einbinden.
Die Installation und Verkabelung der Sensorik und Aktorik
erfolgt nach dem Plug-and-play-Prinzip mit vorkonfektionierten
M12- und MQ15-Steckern fehlerfrei und in kürzester Zeit.
Teure M23-Steckverbinder haben ausgedient. Damit entfallen
auch die zeitraubenden und damit teuren Installationsarbeiten
am Schaltschrank wie Abisolieren, Setzen von Adern-Endhülsen
und Anklemmen. Reicht eine Station für die gesamte Maschinensteuerung
nicht aus, können problemlos weitere Stationen,
etwa für eine zusätzliche Stromeinspeisung, dezentral
in der Maschine platziert und miteinander verbunden werden.
Ebenso lassen sich einzelne IO-Module auch ganz ohne Backplane
direkt an der Sensorik/Aktorik installieren, um Signale
direkt dort einzusammeln. Das entschlackt die Maschinenanbauten
und verschlankt die Kabelarchitektur enorm. „Vario-X
bietet 100Prozent dezentrale, schaltschranklose Automatisierung“,
sagt Olaf Prein, Leiter Global Business Unit Automation
bei Murrelektronik. „Unsere Automatisierungsplattform gewährleistet
modulare und transparente Prozesse, eine höhere
Wertschöpfung in allen Unternehmensbereichen und damit
mehr Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit im Maschinen
und Anlagenbau. Allein dank des durchgängigen
Installationskonzepts verkürzt Vario-X eine Maschineninstallation
um rund 40Prozent.“ BS
www.beckhoff.at
www.murrelektronik.at
Fotos: Beckhoff Automation (1), Tumisu/Pixabay (2), Murrelektronik (3)
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