COVERTHEMA
JÄNNER 2022 | NEW BUSINESS 25
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FORSCHUNG FÜR GROSS UND KLEIN
Das Software Competence Center Hagenberg
(SCCH) bietet anwendungsorientierte Forschung
in den Bereichen Data Science und
Software Science. Als COMET-K1-Kompetenzzentrum
transferiert das SCCH internationale
Forschungsergebnisse in die Wirtschaft
und ist somit ein kompetenter Partner
der heimischen Unternehmen, besonders
in Zeiten des digitalen Wandels. Dieser radikale
Umbruch macht aus traditionellen
Industrieunternehmen zunehmend Software-
Unternehmen. „Innovationen sind ohne
Software kaum mehr möglich. Wir sehen,
dass angewandte Forschung für Start-ups
genauso relevant ist wie für Produktionsbetriebe“,
erklärt der Diplomumweltwissenschaftler
Mag. Markus Manz, CEO des SCCH.
Forschungsschwerpunkte:
Software und Daten
„Unsere Stärke ist die Konzentration sowohl
auf Software als auch auf Daten. Wir analysieren
Daten aus Industrieprozessen, die wir
für Predictive Analytics, Qualitätsprüfung
und Prozessoptimierung nutzen. Daten von
bildgebenden Systemen dienen zur Erkennung
von Krebszellen oder zur Erhöhung der Sicherheit
öffentlicher Gebäude sowie von Schienenfahrzeugen“,
veranschaulicht Prof. Dr.
Robert Wille (CSO). Der Bereich Software
Science arbeitet an sicherem Softwaredesign,
effizientem Engineering, optimierter Analyse
etwa von Softwarefehlern sowie an mehr
Datensicherheit. „In unserem interkulturellen
und interdisziplinären Team arbeiten über
100 Forscherinnen und Forscher aus 16 Nationen
zusammen“, ergänzt Wille.
Industriebetriebe und Start-ups setzen auf Know-how aus dem Mühlviertel.
RÜCKFRAGEN & KONTAKT
Software Competence Center
Hagenberg
4232 Hagenberg, Softwarepark 32a
Tel.: +43/50/343-800
offi ce@scch.at
www.scch.at
Robert Wille (CSO) und Markus Manz (CEO)
leiten das Software Competence Center
Hagenberg.
SOFTWARE COMPETENCE CENTER HAGENBERG
Das Neuroblastom ist ein Tumor, der speziell
im Säuglings- und Kleinkindalter auftritt
und je nach genetischem Hintergrund entweder
spontan abheilt oder tödlich verläuft.
Bei der Diagnose der Erkrankung spielt die
Genetik der Krebszellen inklusive der mRNA,
die für die Übersetzung der Geninformation
zuständig ist, eine wichtige Rolle. Unter der
Leitung der St. Anna Kinderkrebsforschung
wurden im Projekt VISIOMICS mit Experten
aus den Bereichen Biologie, Datenanalyse,
maschinellem Lernen, Softwareentwicklung
sowie Visualisierung neue Methoden für die
multimodale Untersuchung von Tumorproben
entwickelt – dabei entstand eine webbasierte
Plattform zur interaktiven Exploration
von Neuroblastomproben unter Zuhilfenahme
von maschinellen Lernverfahren
und interaktiver Datenvisualisierung. „Durch
die kombinierte Analyse von Bildern und
genetischen Daten können wir bestimmte
Faktoren wie das individuelle Rückfallrisiko
exakter charakterisieren und so langfristig
die Heilungschancen von Patienten erhöhen“,
sagt Dr. Sabine Taschner-Mandl, Gruppenleiterin
im Bereich Tumorbiologie an der
St. Anna Kinderkrebsforschung.
Unendlich große Datenmengen
analysieren
„Wir haben Methoden der künstlichen Intelligenz
eingesetzt und weiterentwickelt, die
sich durch die Datenberge ‚wühlen‘ und
automatisch relevante Eigenschaften von
Patientensubgruppen erkennen. Dadurch
können wir mögliche Zusammenhänge zwischen
einzelnen Patienten schneller entdecken
und so die Krankheit besser verstehen“,
erklärt Dr. Florian Kromp vom Software
Competence Center Hagenberg. Er ist Experte
für Computer Vision, maschinelles
Lernen und quantitative Mikroskopie.
„Die im Projekt VISIOMICS entstandene
Plattform ist ein wichtiges Werkzeug in der
Forschung am Neuroblastom und soll über
die St. Anna Kinderkrebsforschung hinaus
auch anderen Einrichtungen und künftig auch
Patienten mit anderen Erkrankungen zugutekommen“,
sagt Taschner-Mandl.
www.scch.at, www.visiomics.at,
www.kinderkrebsforschung.at
Mit künstlicher Intelligenz die Krebsdiagnostik bei Kleinkindern
verbessern.
V. l. n. r.: Lukas Fischer, SCCH; Katja Bühler, VRVis,
Sabine Taschner-Mandl, CCRI/Labdia; Florian Kromp,
CCRI/SCCH; Inge M. Ambros, CCRI/Labdia;
Peter F. Ambros, CCRI/Labdia