Schimmel – ein gefürchteter Anblick, der sich häufig hinter Schränken und anderen Möbeln versteckt.
anderes Verhalten an den Tag legen bzw. bei
einer Änderung der Bausubstanz, z. B. Fenstertausch,
vor“, so Bernhard Lipp, Geschäftsführer
des Österreichischen Instituts für Bauen und
Ökologie (IBO). „Da ändert sich plötzlich der
Feuchthaushalt, und das gewohnte Verhalten
führt meist zu Schimmel an den Schwachstellen.“
Peter Tappler, allgemein beeideter und
gerichtlich zertifizierter Sachverständiger IBO
Innenraumanalytik, fügt hinzu: „Kommt ein
Schimmelfall vor Gericht, fragen die Richter
fast immer nach der Ursache. Insgesamt werden
von mir rund zehn Fälle im Jahr betreut.“
IN BÜROS SCHIMMELT ES SELTENER
Im beruflichen Umfeld sind die Belastungen
laut der Umfrage geringer. Dennoch sind auch
am Arbeits- oder Ausbildungsplatz immerhin
8,6 Prozent der Studienteilnehmer betroffen.
76 FACILITY MANAGEMENT-GUIDE 2021
Weitere Leistungshemmer sind abgestandene
und trockene Luft sowie ein muffiger Geruch.
An gegeben werden aber auch Fein- und
Tonerstaub. „Arbeitgeber sind verpflichtet, für
Sicherheit und Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer
in Bezug auf alle Aspekte, die die Arbeit
betreffen, zu sorgen“, zitiert Bernd Paragraf 3
des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes (ASchG).
Arbeitgeber haben sich zudem unter Berücksichtigung
der bestehenden Gefahren über den
neuesten Stand der Technik und der Erkenntnisse
auf dem Gebiet der Arbeitsgestaltung entsprechend
zu informieren. „Leider ist der Faktor
Luftqualität noch nicht stark genug in den
Unternehmen verankert.“ Schimmel am
Arbeitsplatz sei eher ein seltenes Thema, da die
Feuchtproduktion in Büros eher gering sei und
die Nutzer, wenn sie können, besser lüften als zu
Hause, so Lipp.