TÜRÖFFNER ISO 41001
Zertifizierte FM-Unternehmen haben bei Ausschreibungen die besseren
Karten und ein geringeres Haftungsrisiko. Johann Rußegger von Quality
Austria erklärt, welche Normen für die Branche relevant sind und weshalb
die ISO 41001 künftig noch stärker an Bedeutung gewinnen wird.
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Johann Rußegger kennt die Welt der Normen bis ins kleinste Detail. Als Fachverantwortlicher
für Facility-Management (FM) und für das Integrierte Managementsystem bei der
Quality Austria hat Rußegger bei der Ende 2018 erstmals veröffentlichten ISO 41001
sprichwörtlich Pionierarbeit geleistet. Bereits Anfang 2020 wurde erstmals ein Unternehmen
in Österreich von der Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungsorganisation
nach dieser Norm zertifiziert. Eine Handvoll weiterer Betriebe ließ sich bald darauf
ebenfalls zertifizieren. Doch dann kam Corona, und die Aufbruchsstimmung war vorbei.
„Zahlreiche Mitarbeiter in den Facility-Management-Unternehmen waren plötzlich im
Homeoffice oder in Kurzarbeit, und es gab verständlicherweise kaum Ressourcen, um
sich mit der Umsetzung der Normen zu beschäftigten“, schildert Rußegger.
BRANCHENÜBERGREIFENDE NORMEN NOCH DOMINIEREND
Zugleich erzählt der Fachexperte, dass Zertifizierungen in der Branche sowohl bei öffentlichen
als auch bei privaten Ausschreibungen immer wichtiger werden. Manchmal nur
als Kann-Bestimmung, mit der man Pluspunkte sammelt – bei großen Aufträgen aber
immer öfter auch als Muss-Bestimmung. Bislang waren in den Ausschreibungsbedingungen
häufig branchenübergreifende Normen zu finden. Konkret sind derzeit zahlreiche
FM-Unternehmen nach ISO 9001 (Qualität), ISO 14001 (Umwelt) und ISO 45001
„Vielen Unternehmen ist längst bewusst, dass Zertifi zierungen
nicht nur als sichtbares Zeichen nach außen und
als Türö ner für Aufträge dienen können, sondern auch
die innere Organisationsstruktur massiv verbessern.“
Johann Rußegger, Fachverantwortlicher für FM bei Quality Austria
26 FACILITY MANAGEMENT-GUIDE 2021
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