Fotos: Gerhard Bögner/Pixabay (1), ASE Facility Services (2), Petra Spiola (3), IFM Service (4)
2021 FACILITY MANAGEMENT-GUIDE 23
Gestiegene Budgets erwartet Schober nicht,
selbst wenn die Nachfrage steigen könnte: „In
unserem Unternehmen und unserer Branche
hatten wir schon vor Corona sehr hohe Hygieneanforderungen.
Selbstverständlich gab es
jedoch auch spezielle Mitarbeiterunterweisungen
und Schulungen in Bezug auf Corona. Bei
den eingesetzten Technologien und Methoden
hat sich generell nichts geändert, Virusarten an
sich hat es ja auch schon davor gegeben. Ich
denke nicht, dass in Zukunft den meisten
Unternehmen und Einrichtungen ein höheres
Budget in Bezug auf Hygiene und Reinigung
zur Verfügung stehen wird. Dies ist meiner
Ansicht nach in den meisten Bereichen auch
nicht zwingend notwendig. Unser Anspruch ist
es, stets das Beste aus dem jeweiligen Budget des
Auftraggebers herauszuholen. Das Image der
gesamten Reinigungsbranche hat mit Sicherheit
davon profitiert. Und die Menschen richten ein
größeres Augenmerk auf die Sauberkeit und
Hygiene, was zukünftig auch zu einer stärkeren
Kundennachfrage führen könnte.“
ANDREAS UBL UND WERNER PILLWEIN,
IFM SERVICE
Verändert hat sich die Arbeit auch beim Facility
Management-Anbieter IFM Service, wie die
Geschäftsführer Andreas Ubl und Werner Pillwein
bestätigen: „Als Dienstleister tragen wir
eine sehr hohe Verantwortung im Umgang mit
der Situation, nicht nur unseren MitarbeiterInnen,
sondern selbstverständlich auch unseren
Kunden gegenüber. Um hier bestmöglich eventuelle
Übertragungen zu vermeiden und das
Risiko einer Infektion zu reduzieren, haben wir
nicht nur die Organisation entsprechend umgestellt
und angepasst, sondern auch unsere MitarbeiterInnen
durch Fachleute im Umgang mit
Eigenhygiene intensiv geschult.“ Für sie ist die
Wasserversorgung ein wichtiges Thema: „Durch
unsere Tätigkeiten in Gesundheitseinrichtungen,
wo eine regelmäßige Wasserspülung von
wenig genutzten Wasserleitungen
anhand eines Spülplans Usus ist,
konnten wir dieses Wissen sehr
gut bei unseren Kunden im Businessbereich
einbringen und auch
umsetzen.“ Sehr häufig wird an
IFM Service das Thema Klimaanlagen
herangetragen, ein Thema,
bei dem die Kenntnisse bezüglich
der Verbreitung von Coronaviren
noch eingeschränkt sind: „Fakt
ist, dass eine verstärkte Zufuhr
von Außenluft eine eventuelle
Verbreitung vermindern kann. Wir haben nach
Rücksprache mit unseren Kunden ebendiese
Einstellungen bei den Geräten vorgenommen
und auch die Wartungsintervalle erhöht.“ Auch
der Filtertausch wird nun öfter durchgeführt.
Ab der eingetroffenen zweiten Welle hat sich das
Unternehmen mit klar strukturierten Prozessabläufen
vorbereitet und gemeinsam mit einem
externen, darauf spezialisierten Unternehmen
ein sehr umfangreiches Krisenhandbuch ausgearbeitet.
In Summe konnte IFM Service durch
das breit gefächerte Angebot an Dienstleistungen
bei unterschiedlichen Kunden wie Gesundheitseinrichtungen
oder auch Business und
Education fast einen Ausgleich zwischen Reduzierung
und Erhöhung der Reinigungsintervalle
erzielen. „Durch die sehr überraschende Situation
und um eine nachhaltige Eindämmung zu
erreichen, bedarf es einer sehr guten Kommunikation
zwischen Auftraggeber und Dienstleister“,
wissen Andreas Ubl und Werner Pillwein.
Und sie bleiben positiv: „Alles Negative hat
auch eine positive Seite! Wir haben auch für uns
festgestellt – und dieser Trend zeichnet sich
derzeit generell ab –, dass es durchaus Sinn
ergibt, den Bereich Homeoffice zu forcieren,
um größere Ansammlungen von Mitarbeitern
zu deren Schutz zu vermeiden und um das
Unternehmen in gewohnter Weise im Sinne
unserer Auftraggeber stabil zu halten.“
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