Fotos: beigestellt (1), Arek Socha/Pixabay (2)
Zertifizierungen werden in der Branche sowohl bei öffentlichen als auch bei privaten Ausschreibungen
immer wichtiger, fungieren also auch als „Türöffner“ für manche Aufträge.
2021 FACILITY MANAGEMENT-GUIDE 27
(Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz) zertifiziert.
„Der Überschneidungsanteil der Anforderungen
von ISO 9001 und ISO 41001 liegt
bei circa 70 bis 80 Prozent, der restliche
Prozentsatz ist bei der ISO 41001 ganz speziell
auf die FM-Branche zugeschnitten“, erläutert
Rußegger.
Auch der Branchenverband Facility Management
Austria (FMA) hat die Chancen der Norm
erkannt und einen „Leitfaden mit Arbeitstool“
für die ISO 41001 entwickelt, den er seinen rund
500 Mitgliedsbetrieben als eine Art Branchenempfehlung
zur Verfügung stellt. In den Normen
selbst werden nämlich primär Aspekte der Aufbau
und Ablauforganisationen abgebildet.
Methoden, wie man etwas umsetzen muss, sind
dort keine zu finden. Diese werden vielmehr von
internen Qualitätsbeauftragten und internen
Auditoren auf die Bedürfnisse der jeweiligen
Unternehmen zugeschnitten. Der Leitfaden bietet
aber eine gute erste Orientierung.
ISO 41001 ALS EINSTIEG IN
DIE WELT DER NORMEN
Rußegger empfiehlt kleineren und mittelgroßen
FM-Unternehmen, die sich bei der Einführung
eines Managementsystems für eines entscheiden
müssen, derzeit die ISO 41001 zu priorisieren.
Erster Schritt ist in der Regel die externe Ausbildung
eines Mitarbeiters. Der Lehrgang „Qualitätsbeauftragter
Facility-Management – Kompakt“
beispielsweise dauert bei der Quality
Austria nur vier Tage. Hinzu kommt ein Tag für
die Ausbildung zum internen Auditor, der die
anderen Mitarbeiter im Unternehmen später
instruiert und die Umsetzung inspiziert. Diese
Lehrgänge dienen unter anderem auch dazu, die
angehenden Qualitätsbeauftragten und internen
Auditoren mit dem für Außenstehende ein
wenig eigenwillig klingenden Fachvokabular
vertraut zu machen: Was ist ein Prozess? Was
FM-Planung? Was ein internes Audit? Diese
Terminologie muss einem geläufig sein.
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