INNOVATIVE INDUSTRIE
34 INDIVIDUELLE LÖSUNGEN
In die Welt von Real Business übersetzt, bedeutet der Showcase:
IoT ist nicht mehr bloß eine Vision, sondern bereits in der Produktionswirklichkeit
angekommen. „Das Beispiel, das wir auf
der C4I präsentieren, soll aber auch zeigen, dass zu einem
funktionierenden IoT-Modell zwei Dinge gehören: Daten, die
in Echtzeit übertragen werden, und Data Scientists, die diese
Daten analysieren“, erzählt Wolfgang Ennikl, der Geschäftsführer
von cubido. Data Scientists können eben mehr als nur
die statistischen Zusammenhänge aus den Daten rausholen
und sind so in der Lage, für jeden Kunden ganz individuelle
Lösungen ausarbeiten. „Denn in jeder Branche sind andere
Parameter relevant und selbst in der gleichen Branche sind bei
zwei Unternehmen die Bedürfnisse nie völlig gleich.“
Die Einsatzmöglichkeiten für Systeme, die der kleine Lego-Zug
verkörpert, sind vielfältig. Neben der Steuerung von Produktionsprozessen
gilt Predictive Maintenance als das vielversprechendste
Feld. Vor allem dort, wo große Maschinen mit ungewöhnlichen
Bauteilen im Einsatz sind, spielt sie ihre Stärken
aus. Denn solche Bauteile für den Fall eines Defekts auf Lager
zu haben, ist meist unmöglich. Und bis sie geliefert werden,
vergehen schnell einige Tage, währenddessen im schlimmstenfalls
die gesamte Produktion stillstehen muss.
ABBILD DER WIRKLICHKEIT
„Der Showcase der cubido/ACP zeigt auf eine sehr eindrucksvolle
Art, dass Konnektivität für Unternehmen realen Nutzen
bringt“, sagt Alexander Eigner, Category Manager bei Veranstalter
Reed Exhibitions Messe Wien. „Er passt daher wirklich
NEW BUSINESS • INNOVATIONS | APRIL 2018
sehr gut zu unserer neuen C4I-Fachmesse.“ Spannend ist der
Showcase aber auch, weil er nicht nur andeutet, was IoT leisten
könnte, wenn alle Rahmenbedingungen eines Tages stimmen,
sondern weil er abbildet, was schon jetzt durchführbar ist. cubido
hat bereits mehrere Projekte, die der Logik des dargestellten
Showcase folgen, für Unternehmen im DACH-Raum implementiert.
Im Bereich der Datenanalyse hat man für die ÖBB ein
System zur Strombedarfsprognose eingeführt, das sogar für den
Constantinus-Award nominiert wurde.
WEG ZUR SERIENREIFE
Keine falschen Versprechungen machen und stattdessen reale
Angebote präsentieren, ist ein Weg, den sowohl cubido als auch
Reed Exhibitions gehen wollen. „Aus vielen Unternehmen
kann man heute Geschichten darüber hören, wie sich die anfängliche
Digitalisierungs-Euphorie in Enttäuschung gewandelt
hat, weil IT-Berater Dinge zusicherten, die sie dann doch nicht
einlösen konnten“, betont Ennikl.
Sinnvoller, sagt er, wäre aber ein anderer Zugang: Kundenwünsche
pragmatisch zu evaluieren und im Laufe von ein bis
zwei Monaten eine technische, aber auch ökonomische Machbarkeitsanalyse
durchzuführen. Dann wissen alle Beteiligten,
woran sie sind. Fällt die Analyse positiv aus, kann anhand von
leistbaren Prototypen das angedachte Projekt weiterentwickelt
und verfeinert werden.
Den Lego-Zug, den cubido-Techniker für die Premiere der C4I
vorbereitet haben, kann man auf eine gewisse Art ebenfalls
als einen Prototypen sehen. Denn vieles, was in dem Zug symbolisiert
wird, ist auch in der realen Welt einsetzbar. MW
Fotos: cubido, www.fabshoot.me