COVERTHEMA
Unternehmens im Ansatz ein Umweltzerstörendes ist,
wird dort Nachhaltigkeit nie funktionieren. Wenn es
dein Geschäft ist, möglichst schnell, möglichst viel und
möglichst billige Kleidung unter die Leute zu bringen,
dann kannst du auch nicht nachhaltig sein. Und dann
ist es zwar lobenswert, wenn deine Filialen Ökostrom
nutzen, für das Kerngeschäft ist es aber irrelevant“, sagt
die Greenpeace-Mitarbeiterin. Dass es auch anders geht,
beweisen zahlreiche faire Textilkonzerne, die nicht in
Billigstlohnländern produzieren lassen, die auf faire
Arbeitsbedingungen setzen und nachhaltig mit Ressourcen
16 NEW BUSINESS | APRIL 2018
und Umwelt umgehen. Womit macht ein Unternehmen
seinen Gewinn? Das ist laut der Expertin
die bedeutendste Frage. Schwierig haben es Unternehmen,
die intern großartig aufgestellt sind und durch
sämtliche Abteilungen auf faire und soziale Arbeitsbedingungen
setzen, deren Kerngeschäft sich aber nicht
mit Nachhaltigkeit vereinbaren lässt. Gerade in der
Industrie können nicht alle Kompromisse zugunsten
der Nachhaltigkeit ausgehen. Wenn ein Betrieb Komponenten
produziert, die nur in riesigen Staudämmen
eingesetzt werden, dann ist das immer ein Eingriff in
die Natur, zu dem man beiträgt – ein solches Unternehmen
wird die ökologische Säule niemals erreichen, auch
wenn es versucht, so viele ernst gemeinte nachhaltige
Maßnahmen wie möglich zu setzen.
Von Greenwashing
wird
gesprochen,
wenn sich
Unternehmen
durch PR-
Methoden ein
umweltfreundliches
und
verantwortungsbewusstes
Image zulegen
wollen.