INNOVATIVE INDUSTRIE • PRODUCT SHOTS
82 NEW BUSINESS • INNOVATIONS | APRIL 2018
Fotos: Bosch Rexroth AG 2018 DEWETRON GmbH
In Testläufen hat sich gezeigt, dass die Wirkung auch
nach 1.000 Pump- und Abpumpvorgängen nicht einmal
ein bisschen nachließ. Goossen und sein Doktorand
haben die Scheiben mithilfe eines 3D-Druckers
hergestellt. Für die Massenproduktion ist dieses Verfahren
allerdings zu teuer. Dafür schlagen sie das Spritzgussverfahren
vor. Dabei wird Kunststoff unter hohem Druck in
eine Form gepresst, eine äußerst kostengünstige Technik.
Jetzt untersuchen die Forscher das Verhalten der Scheiben bei
allen im Normalfall vorkommenden Temperaturen. Vor allem
bei starkem Frost könnte es Probleme geben. Zwischen minus
acht und minus 16 Grad Celsius werde Grünöl fest. Da es aber
stets eine höhere Temperatur als die außen herrschende habe,
könnte das doch kein Problem werden.
www.udel.edu
Effi zient gesteuerte Stellglieder
Mit der neuen Generation von Einbau-Wegeventilen WRC-
4X setze Bosch Rexroth nun Maßstäbe bei der Leistung und
Kommunikationsfähigkeit hydraulischer Stellglieder. Die Ventile
würden durchgängig Volumenströme der bislang nächsthöheren
Nenngröße bei höherer Dynamik erreichen. Ihre integrierte
Elektronik (OBE) vernetze die neue Ventilserie auch bei
analoger Ansteuerung über offene Schnittstellen mit übergeordneten
Steuerungen und Industrie-4.0-Umgebungen. Damit
würden sie sich bereits heute in zukunftsweisende Automatisierungskonzepte
einfügen. Die neuen Block-Einbauventile sollen
vor allem auf Anwendungen wie Pressen, Druckgieß- oder
Spritzgießmaschinen mit hohen Anforderungen an Volumenstrom
und Dynamik abzielen. Dank aufwendiger Co-Simulationen
mit Strömungsanalysen und Festigkeitsberechnungen
hätten die Entwickler von Bosch Rexroth laut eigenen Angaben
die Kanalgeometrien so optimiert, dass die Volumenströme bei
gegebenen Nenngrößen deutlich höher seien als zuvor. Sie würden
durchgängig Werte erreichen, für die bislang jeweils die
nächstgrößere Ausführung notwendig war. Dadurch könnten
Maschinenhersteller bei gleichen Anforderungen
eine kleinere Baugröße verwenden
oder bei gleichen Baumaßen wie bisher
mehr Leistung nutzen.
www.boschrexroth.com
Messungen in Highspeed
DEWETRON stoße bei Highspeed-Messungen mittlerweile in
neue Regionen vor, teilweise sogar in den Bereich der klassischen
Transientenrekorder. Das neueste Highspeed-Messgerät
„DEWE-2600-STREAM“ sei etwa in der Lage, die extreme Datenmenge
von 305 MB pro Sekunde dauerhaft und lückenlos auf
den eingebauten 1-TB-SSD-Speicher zu schreiben. Die maximale
Aufzeichnungszeit sei einzig und allein von der freien Speichermenge
abhängig und ermögliche dadurch völlig stressfreie
Messungen auch im Highspeed-Bereich. Die riesige Datenmenge
werde durch eine spezielle Technologie auch in Sekundenschnelle
wieder eingelesen und könne dann ganz einfach auf
die relevanten Teile gekürzt werden, um für spätere Auswertungen
und die Archivierung höchste Effi zienz zu gewährleisten.
Das System ist in der Lage, 16 Kanäle mit jeweils 10 MS/s pro
Kanal aufzuzeichnen. Das Kernstück sei die kürzlich auf den
Markt gebrachte DEWE-ORION-0816-10Mx-Messkarte. Diese
habe acht analoge Eingänge mit je einem eigenen A/D-Wandler
mit 10 MS/s Abtastrate bei 16 Bit Aufl ösung. Zusätzlich biete sie
bis acht digitale Eingänge, acht digitale Ein-/Ausgänge und zwei
Zählereingänge sowie zwei Highspeed-CAN-Bus-Schnittstellen.
www.dewetron.com
Konkurrenz für Graphen
Der „Wunderstoff“ Graphen könnte, wie der Branchendienst
„Pressetext“ berichtet, rund 1.000 Konkurrenten bekommen.
Denn Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule
Lausanne (EPFL) hätten über 100.000 Materialien daraufhin
untersucht, ob sie sich ähnlich anordnen lassen. Graphen basiert
auf einer einzigen Schicht von Kohlenstoffatomen, die bienenwabenförmig
angeordnet sind. Rund 1.000 andere Werkstoffe
könnten ebenfalls auf Atomdicke gebracht werden.
Die Schweizer Wissenschaftler haben einen Algorithmus entwickelt,
mit dem es ihnen gelang, zu ermitteln, ob die infrage
kommenden Werkstoffe eine zweidimensionale Struktur
annehmen können. Zunächst untersuchten sie, welche Materialien
schichtweise aufgebaut sind. Dann studierten sie die
Chemie der Werkstoffe und ermittelten, wie viel Energie nötig
ist, um die Schichten voneinander zu trennen. Ihr besonderes
Augenmerk lag auf Materialien, zwischen deren Schichten nur
schwache Kräfte herrschen. Laut den Experten bestehe bei
5.600 Kandidaten die Möglichkeit, aus ihnen mit erträglichem
Energieaufwand zweidimensionale Blätter zu formen. Darunter
seien rund 1.000, die aussichtsreiche Anwärter für neue Anwendungen
sind.
www.epfl .ch