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30 NEW BUSINESS | APRIL 2018
Fotos: APA/Tanzer, Pixabay
80 Wirkstoffe gefunden werden konnten.
89 Prozent der Proben blieben unter
dem angepeilten Grenzwert. In 35
Prozent der Proben wurden Spuren
von Wirkstoffen gefunden, die bellaflora
nicht toleriert.
Das Auf nden kritischer Wirkstoffe bedeutet
aber nicht zwingend, dass sie in
den P anzenkulturen bewusst eingebracht
worden sind. Es kann auch vorkommen,
dass zugelassene Wirkstoffe
korrekt aufgebracht wurden, aber über
die Zeit unerwünschte Abbaustoffe
entwickeln. „Diese Erkenntnis zeigt
uns, wie wichtig es ist, die Pestizidbelastung
gesamtheitlich zu sehen und
zu reduzieren“ erklärt Hollerer. Die
gefundenen Wirkstoffe ent elen etwa
zur Hälfte auf Insektizide, gefolgt von
Fungiziden, Akariziden, Wachstumsregulatoren
und Herbiziden.
8,7 Prozent der gefundenen Insektizide
sind die für Bestäuber gefährlichen
Neonikotinoide. „Unsere Stichproben
zeigen sehr deutlich, wie wichtig es ist,
dass die EU das Verbot der Neonikotinoide
beschließt. Damit würden wir
im Umweltschutz einen großen Schritt
in Richtung Nachhaltigkeit setzen“, betont
Hollerer. In den kommenden Jahren
wird bella ora alles daran setzen,
die verbliebenen elf Prozent der Kulturen
unter den bella ora Richtwert
von4 zu bringen und den Einsatz kritischer
Wirkstoffe weiter zu reduzieren.
Dafür braucht Hollerer die Bereitschaft
der Lieferanten, der Gärtnereien und
landwirtschaftlichen Betriebe – und
darüber macht sie sich keine Sorgen:
„Wer mit bella ora arbeitet, teilt unsere
Weltsicht und das Interesse an nachhaltiger
Entwicklung.“
Die Schmetterlinge warnen uns
Grenzwerte und deren Kontrolle, ihre
Ziffern und Excel-Listen sind für eine
wissenschaftliche Beurteilung von
enormer Bedeutung. In der Natur allerdings
kann man schon heute deutlich
sehen, wie dringend notwendig
die Pestizidreduktion ist. „Eine uneingeschränkte
Weiterverwendung von
Insektiziden, allen voran von Neonikotinoiden
wird unweigerlich zum
Aussterben der Bestäuber führen, allen
voran der Schmetterlinge“, betont
Hollerer. Um auf diese sehr reale Bedrohung
aufmerksam zu machen, starten
bella ora und GLOBAL 2000 die
gemeinsame Informationskampagne
„Ohne Schmetterlinge keine Blumen.
Und umgekehrt.“ Seit März 2018 wird
mit Plakaten, auf Flugblättern und in
den bella ora-Standorten auf die außerordentliche
Bedeutung der zart ügeligen
Schmetterlinge für die Natur
hingewiesen. „Jeder Grünraum kann
zu einer Lebensoase für Schmetterlinge
werden, indem wir naturnah arbeiten
und Pestizide kompromisslos ablehnen“,
betont bella ora-Geschäftsführer
Alois Wichtl. „Wenn wir bedenken,
dass in Österreich jeder Dritte über sein
eigenes Grün verfügt, in einem Garten,
auf einem Balkon oder einer Dachterrasse,
können wir sehen, welche großen
Möglichkeiten wir haben.“ Wichtl
appelliert an Gartenfreunde und Unternehmen
der Gartenbranche gleichermaßen,
nicht länger auf Maßnahmen
des Gesetzgebers zu warten, sondern
selbst aktiv zu sein und den Einsatz
von Pestiziden freiwillig zu reduzieren
oder ganz darauf zu verzichten. MW
INFO-BOX
Österreichs grüne Nummer 1
bellafl ora ist Österreichs führendes Unternehmen
für naturnahes Gärtnern und Dekorieren.
Das Unternehmen wurde 1978
gegründet und erwirtschaftete 2017 einen
Nettoumsatz von 83,5 Mio. Euro. In den
27 Filialen sind derzeit ca. 500 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter beschäftigt – 26
davon sind Lehrlinge. Das Unternehmen
steht in österreichischem Privateigentum.
Die Firmenzentrale befi ndet sich in Leonding
bei Linz. Mehr Informationen zum
Unternehmen unter: www.bellafl ora.at.
Als Österreichs „Grüne Nummer 1“ ist
bellafl ora dem Umwelt- und Klimaschutz
sowie der nachhaltigen Nutzung der Ressourcen
in besonderer Weise verpfl ichtet.
FLOWER POWER ist das Bekenntnis von
bellafl ora zu einer nachhaltigen Entwicklung.
2016 erhielt bellafl ora die Auszeichnung
TRIGOS für ihr ganzheitliches CSRManagement.
Mehr zu Nachhaltigkeit
unter: www.nachhaltig.bellafl ora.at