MENSCHEN & KARRIEREN
„Sie steigen und steigen und steigen. Die
europäischen Patentanmeldungen aus
Österreich werden jährlich mehr – und
das nahezu ungebrochen seit mehr als
zwanzig Jahren“, freut sich die Präsidentin
des Österreichischen Patentamtes
(ÖPA) Mariana Karepova, mit der am
1.November 2015 erstmals in der mehr
als hundertjährigen Geschichte des ÖPA
eine Frau die Leitung übernahm. Gute
zwei Jahre später steht die gebürtige Moskauerin
nun vor ihrem nächsten bedeutenden
Karrieresprung.
Profi lierte Expertenstimme
35 von 38 Mitgliedsländern stimmten
im März 2018 für Mariana Karepova, die
nun als Erstgereihte ins Präsidium des
Verwaltungsrates des Europäischen Patentamtes
kommt. Das Präsidium bereitet
alle wesentlichen Themen und Strategien
vor, die dann von den Mitgliedsstaaten
beschlossen werden, und fordert
die Geschlossenheit und den Konsens
innerhalb der Europäischen Patentorganisation.
Es liefert damit die Grundlagen
für die strategische Steuerung des Europäischen
Patentamtes, beispielsweise
in Budget- und Personalfragen. So wird
das Präsidium auch maßgeblich am Gelingen
TRODAT TROTEC GROUP
Norbert Schrüfer
Seit Anfang März hat Norbert Schrüfer die
Leitung der internationalen Trodat-Trotec-
Gruppe mit Hauptsitz in Wels inne. Bereits
1996 ist der Nordbayer nach Oberösterreich
übersiedelt, um
18 Jahre lang verschiedene
Bereiche
des Miba-Konzerns
zu leiten und internationale
Standorte
aufzubauen. Zuletzt
war der 59-Jährige
technischer Geschäftsführer
von PC Electric, einem
Familien betrieb für Steckverbindungen
und Kupplungen. Zudem hat er 2017 den
Aufsichtsratsvorsitz der Teufelberger AG
übernommen. Norbert Schrüfer will die
ambitionierte Wachstumsstrategie für
Stempelerzeugung und Laserplotter umsetzen.
„Ich habe es immer sehr geschätzt,
in einem Familienbetrieb zu arbeiten, denn
da steht die langfristige Weiterentwicklung
des Unternehmens im Vordergrund“,
betont Schrüfer.
EVVA
des neuen EU-Einheitspatents
Eder,beteiligt sein. Die einheitliche Geltung
wird den Schutz von Er ndungen entscheidend
Martin vereinfachen. Seit Jahrzehnten
wird um das neue Patent gerungen. Die
Group/Realisierung ist jetzt zum Greifen nah.
„Die nächsten drei Jahre nden im Hinblick
Trotec auf alles, was mit Patentschutz zu
tun hat, unter maßgebender Beteiligung
Trodat Österreichs statt“, erklärt auch Bundesminister
Norbert Hofer. „Für heimische
Fotos:Unternehmen ein positiver Aspekt, denn
mit Mariana Karepova, die ihre langjährige
APRIL 2018 | NEW BUSINESS 07 Expertise aus dem Patent-,
Technologie- und Innovationsbereich in
die neue Funktion mitbringt, verfügt
Österreich über eine pro lierte Expertenstimme.“
BO
ZUR PERSON
Mariana Karepova
Mariana Karepova wurde 1969 in Moskau
geboren. Nach dem Studium der Slawistik
und Literaturwissenschaften in Moskau
folgten der Studienabschluss
in Volkswirtschaft
an der Universität
Wien und mehrere
postgraduale Lehrgänge,
u. a. am Massachusetts
Institute of Technology
(MIT) sowie an
der London School of
Economics and Political
Science.
Nach einer Tätigkeit im
Wirtschaftsbereich der Bundesarbeitskammer
folgten einige Jahre bei europäischen
Institutionen in Brüssel – unter anderem
im Verhandlungsteam der Europäischen
Kommission bei der Osterweiterung
der EU (Koordination der Verhandlungen
mit allen Beitrittskandidaten im Bereich
der Finanzkontrolle).
Nach dem erfolgreichen Abschluss der
Beitrittsverhandlungen kehrte sie nach
Österreich zurück und fungierte beim
Forschungsförderungsfonds (FFF) als kaufmännische
Projektgutachterin, danach bei
der Forschungsförderungsgesellschaft
(FFG) in der Stabsstelle „Strategie“ (Entwicklung
von neuen Förderprogrammen
wie z. B. Innovationsscheck, Evaluierungen
der Fördermaßnahmen, Internationalisierung).
Von 2011 bis 2015 arbeitete Mariana
Karepova im Kabinett des Bundesministers
für Verkehr, Innovation und Technologie
und war dort für die Agenden Forschung,
Technologie, Geistiges Eigentum,
Industrie und Wirtschaftspolitik sowie für
das Patentamt zuständig. Darüber hinaus
ist sie seit 2015 stellvertretende Vorstandsvorsitzende
des Vereins „Industrie
4.0 Österreich – Plattform für intelligente
Produktion“.
EVVA
Gunther Glawar
Gunther Glawar verantwortet den Zukunftsbereich
Digital Services und den
damit verbundenen digitalen Umbau der
EVVA Sicherheitstechnologie GmbH. Der
46-jährige gebürtige Steirer startete nach
dem erfolgreichen Abschluss seines Mathematik
Wirtschaft-
Studiums an der TU
Graz seine Laufbahn
im Bereich Logistik
und IT bei der KNAPP
AG. Nach drei Jahren
wechselte der Ingenieur
zu Magna Steyr in
das Prozess-Consulting
und konnte dort über den Zeitraum
von neun Jahren sein IT- & Digital-
Know-how weiterentwickeln. Zuletzt
verantwortete Gunther Glawar bei der
Hirtenberger-Gruppe die Aufgabengebiete
IT und Digitalisierung und war damit der
ideale Kandidat für die Position Digital
Services bei EVVA.
Sprungbrett Europa
„Wir müssen dort mitmischen, wo unsere Innovationen
die besten Marktchancen haben. Für heimische Erfi ndungen
ist Europa Zielmarkt Nummer eins und für viele auch ein
Sprungbrett in die Märkte in Übersee.“
Mariana Karepova, Präsidentin des Österreichischen Patentamtes