INNOVATIVE INDUSTRIE
Die smarte Fabrik wird immer öfter Realität,
immer mehr Betriebe setzen auf Digitalisierung,
Internet of Things (IoT) und Industrie 4.0, um
die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen.
Der IoT-Markt soll beispielsweise von einer installierten
Basis von 15 Milliarden Geräten im Jahr 2015 auf 30Milliarden
Geräte im Jahr 2020 und 75 Milliarden im Jahr 2025
wachsen, prophezeit das IBM Institute for Business Value
in einem Bericht über das „Internet der Bedrohungen“, in
dem die Schwachstellen von Industrie- und Versorgungsunternehmen
im Zusammenhang mit dem Internet der
Dinge beschrieben werden.
Während IoT-Technologie verwendet werde, um die Produktivität
zu erhöhen, Probleme zu lösen, neue Geschäftsmöglichkeiten
und betriebliche Ef zienz zu schaffen, sei
die IT-Sicherheit eher ein nachträglicher Schritt für viele
IoT-Anwendungen der ersten Generation, wodurch Schwachstellen
im Netzwerk und das Potenzial für industrielle
Prozessunterbrechungen, Manipulationen oder Spionage
geschaffen wurden.
DAUERSORGE SICHERHEIT
Security bleibe dabei eine dauernde Sorge – so gaben 36Prozent
der Führungskräfte an, dass die Sicherung einer IoTPlattform
und ihrer Geräte eine der größten Herausforderungen
für ihr Unternehmen darstelle. Nur zehn Prozent
der IoT-Nutzer würden kontinuierlich den IoT-Verkehr
überwachen, um Anomalien zu nden und Schwachstellen
zu bewerten, wie die Studienautoren betonen.
Die meisten Industrie- und Versorgungsunternehmen würden
sich demnach in der Anfangsphase der Einführung
von Praktiken und Schutztechnologien zur Eindämmung
der IoT-Sicherheitsrisiken be nden. Allerdings habe nur ein
kleiner Prozentsatz betriebliche, technische und kognitive
Verfahren oder IoT-spezifische Sicherheitstechnologien
vollständig implementiert. Verschlüsselung (21 Prozent),
Netzwerksicherheit und Geräteauthenti zierung (23 Prozent)
sowie Sicherheitsanalysen (17 Prozent) waren einige der
Schlüsseltechnologien für die IoT-Sicherheit.
Für Unternehmen gelte es daher, unterstreichen die Studienautoren,
verschiedene Punkte zu beachten, um Probleme
zu vermeiden. Dazu würde etwa die Einrichtung eines
formellen IoT-Sicherheitsprogramms und der Aufbau eines
Operational-Excellence-Modells aus Mitarbeitern, Prozessen
und Technologien zählen, um IoT-Sicherheitsfunktionen zu
entwickeln.
Auch ein Verständnis für jeden Endpunkt, was er tut und
mit wem er spricht, sollte entwickelt werden. Denn jeder
IoT-Endpunkt müsse identi ziert und pro liert, einem Inventar
hinzugefügt und überwacht werden. Zudem sei es
wichtig zu wissen, wann und wie proaktiv gehandelt werden
muss. Um eine effektive Reaktion auf Cyberangriffe
vorzubereiten, sollten Unternehmen daher Angriffssimulationen
durchspielen und regelmäßig verschiedene Situa-
APRIL 2018 | INNOVATIONS • NEW BUSINESS 13
Intelligent produzieren – die smarte
Fertigung wird für immer mehr
Unternehmen relevant. Doch mit den
Vorteilen derartiger Ansätze sind auch
verschiedene Sicherheitsrisiken verbunden.