PORTRÄT
10 NEW BUSINESS | MÄRZ 2018
Fotos: abatec group AG
tagtäglich zu bewältigen hat, ist meistens
lang und bunt gemischt. Eine solche
Vielfalt ist nicht unbedingt jedermanns
Sache, für Christian Nuck allerdings die
Grundlage seiner beru ichen Leidenschaft:
„Sowohl die Menge an unterschiedlichen
Aufgabenstellungen als
auch das Spiel mit den vielen Fäden, die
in der Unternehmensleitung zusammenlaufen
und an einem Punkt Sinn ergeben,
gefällt mir. Ebenso wie das Arbeiten mit
Kunden oder unterschiedlichen Abteilungen
und Persönlichkeiten. Und es ist
der Gestaltungsfreiraum, den ich insbesondere
in meiner aktuellen Position
sehr schätze. Das krasse Gegenteil wäre
für mich ein überwiegender Anteil an
Verwaltungsaufgaben in einem gar zu
engen Korsett – das würde mich recht
schnell unzufrieden werden lassen.“
Um Unzufriedenheit auch bei seinen
Mitarbeitern zu vermeiden, investiert
Christian Nuck viel Zeit und Mühe in
die Ausarbeitung und Kommunikation
klarer Aufgabenstellungen und Ziele.
Vor allem, da dies die Basis für eigenverantwortliches
und zielgerichtetes
Arbeiten ist. „Ich lege großen Wert darauf,
dass Aufgaben selbständig erledigt
werden. Jeder meiner Mitarbeiter kann
und soll seinen eigenen Stil einbringen.
Weiters ist mir abteilungs- und standortübergreifende
Kollaboration und
Auseinandersetzung wichtig. Oft sind
Unternehmen mit all Ihren Kontroll-,
Steuerungs- und Regelungswerkzeugen
Orte des instrumentalisierten Misstrauens.
Ich setze grundsätzlich auf Vertrauen
– auch wenn ich nicht immer gewinne
– mit der Überzeugung, dass wir nur
so die diversi zierten Herausforderungen
der Zukunft meistern können.“
In Zeiten des Aufbruchs
Über 62.000 Beschäftige, ein Produktionswert
von 15,3 Milliarden Euro bei
einer Exportquote von 80 Prozent (Stand
2016): Die Elektro- und Elektronikbranche
nimmt in der österreichischen Industrie
bereits heute eine zentrale Rolle
ein – Tendenz steigend. „In wirtschaftlicher
Hinsicht haben wir als Elektronikentwicklungs
und Produktionsunternehmen
grundsätzlich sehr gute Zukunftsaussichten“,
ist auch Christian
Nuck überzeugt. „Jeder spürt am eigenen
Leib, dass immer mehr Elektronikprodukte
immer mehr Bereiche unseres
Lebens erobern. Schlagwörter wie IoT,
Industrie 4.0, Robotik, Automatisierung
künstliche Intelligenz oder Machine
Learning unterstreichen diesen Trend.
Andererseits ist unsere Branche sehr
stark durch asiatische Hersteller bestimmt.
Für uns gilt es, auf individuelle
Stärken zu setzen. Mir ist es ein persönliches
Anliegen den Produktionsstandort
Österreich zu erhalten und weiter
auszubauen. Ich beobachte mit einer
gewissen Skepsis die argumentativen
Trends in Richtung Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft
und im Gegenzug
wegfallende Industrieproduktion. Ich
denke, hier bedarf es intelligenter, tragfähiger
Konzepte für die Zukunft.“
Flexible Arbeitszeiten, der Trend zu Teilzeitjobs,
ein wachsendes Bedürfnis nach
Individualisierung, Homeof ce u. v. a.
In der digitalen Transformation der Arbeitswelt
sieht Christian Nuck ein weiteres
spannendes Aufgabenspektrum
auf uns zu kommen, das von allen Beteiligten
ernst genommen werden sollte.
„So gerne wir von Industrie 4.0 reden,
so viel stecken wir noch in Denkstrukturen
und Rahmenbedingungen des
letzten Jahrhunderts. Ich persönlich
nde das sehr spannend.“ BO
ZUR PERSON
Christian Nuck
Nach seiner Ausbildung zum Elektrotechniker
und Wirtschaftsingenieur war
Christian Nuck im technischen Vertriebsaußendienst
für namhafte österreichische
Firmen tätig. Danach war er lange Jahre
Vertriebsleiter und später Geschäftsführer
der Lenze Antriebstechnik GmbH. Seit
November 2016 ist Christian Nuck bei
abatec tätig und fungiert dort sowohl als
Geschäftsführer der abatec electronic
solutions GmbH, als auch als Vorstand
der abatec group AG.
Seit Ende 2017 bildet
Christian Nuck (links)
gemeinsam mit Matthias
Gattinger die
Vorstandsebene der
abatec group AG.